Mittelstand, Ländlicher Raum und eine Windenergie mit Augenmaß

CDU-Landtagskandidat Hering: „Lernen aus Fehlern, aber auch lernen aus Erfahrung!“

Der Kandidat für die Hessische Landtagswahl im Wahlkreis Nr. 14 (Fulda I), Thomas Hering, hatte am Donnerstagabend zu einer weiteren Wahlkampfveranstaltung in das Pfarrzentrum in den Fuldaer Stadtteil Horas geladen. Für all diejenigen, die dem CDU-Landtagskandidaten bisher noch nicht persönlich begegnet waren, verlor Hering, bevor er sein Wahlprogramm vorstellte, ein paar Worte zu seiner Person sowie zu seiner politischen Karriere.

Aufgewachsen im Fuldaer Nordend, das, wie Hering am Donnerstagabend mitteilte, politisch für die CDU „kein leichtes Unterfangen“ gewesen war, kam Thomas Hering bereits in jungen Jahren mit dem Familienbetrieb seiner Eltern, der Drogerie Hering, in Berührung. „Keine einfache Zeit“ seien diese Jahre gewesen und von vielen Existenzsorgen und Überlebenstraining geprägt. Auch wenn Hering, heute beamtet, in einer anderen wirtschaftlichen Situation ist, so seien diese Zeiten des Überlebenskampfes „sehr belastend“ gewesen, belastend, „so viel Überlebenskampf im Einzelhandel“ miterlebt zu haben. Was von dieser Zeit geblieben ist: Der Blick auf den Mittelstand. Der Blick auf den Mittelstand – vor allem auf die Sorgen und die sensiblen Strukturen gerichtet, wie schnell der Mittelstand beeinträchtigt werden kann.

Eine weitere, einschneidende Erfahrung – wohl aber im positiven Sinne: Die Zeit als Ministrant im Fuldaer Nordend „St. Joseph“. Die Zeit, die Hering als Ministrant bei St. Joseph verbrachte, prägte ihn so stark, dass daraus die Erkenntnis erwuchs: „Das möchte ich gerne mein Leben lang machen.“ So trat Thomas Hering nach seinem Abitur an der Winfriedschule Fulda ins Fuldaer Priesterseminar ein und studierte dort zweieinhalb Jahre Theologie. Wenn es auch nicht zur Priesterweihe kam, so ist Thomas Hering der Kirche bis heute „sehr treu“ und „mit dem Herzen verbunden“. Bis heute ist er in St. Joseph als Kommunionhelfer und Lektor engagiert. „Das ist mir wichtig; Das sind die Wurzeln, die man hat.“, so Thomas Hering am Donnerstagabend in Horas. 1994 kam Hering dann zur Hessischen Polizei und ist dann, wie er am Donnerstagabend sagte, „über viele Stationen hier, in meiner Heimat, gelandet.“ Aktuell füllt er bei der Autobahnpolizei die Position des Dienstgruppenleiters aus. „Berufsverantwortung ist mir wichtig und ich glaube, ich kann den Kollegen noch einiges mit auf den Weg geben.“, ist sich der Kandidat für die Hessische Landtagswahl gewiss.

Seit 2001 ist Thomas Hering im Fuldaer Stadtparlament Stadtverordneter. Hierzu Thomas Hering: „Wir Stadtverordneten – und das können die, die hier heute unter uns sind bezeugen – sind eine geschlossene Truppe; Wir stehen für was, aber wir diskutieren auch sehr scharf und machen es uns – auch bei kleinen Entscheidungen für unsere Stadt – nicht leicht.“ Daneben betonte Thomas Hering, dass er zu seiner Meinung, seinen Überzeugungen stehe. Auch wenn er natürlich mit seiner Fraktion im Einklang stehen möchte, schrecke er nicht davor zurück, seine Meinung zu sagen oder lasse nichts unversucht, andere von seiner Meinung zu überzeugen. „Nicht so schnell aufgeben“, „auch einmal Kritik an sich lassen“ und „auch einmal eine Warnung bekommen“ und vor allem: „Lernen aus Fehlern, aber auch lernen aus Erfahrung.“ – diese Lebenseinstellungen sollen Hering auch Leitsätze zur Landtagswahl sein. „Die CDU muss raus aus der Komfortzone!“, sagte Thomas Hering am Donnerstagabend bezugnehmend zur Landtagswahl. Die Zeiten der Selbstbeweihräucherung und den – applaudierungsveranstaltungen würden weniger. Stellen müsse sich die CDU vor allem heißen, brisanten und problematischen Themen. „Wir können nicht immer etwas ausklammern und aussitzen.“, mahnte er an diesem Abend seine Parteikollegen. „Das Glatte“ sei demnach auch vorbei. Über sich selbst sagte Hering am Donnerstagabend: „Ich glaube, dass ich nicht glatt bin; Das wissen vor allem die, die mich kennen. Ich habe Kanten, an denen man sich aber nicht stoßen muss, sondern an denen man sich orientieren kann.“

„Jede Stimme, die der CDU verloren geht, wertet den Koalitionspartner auf und auch, dass wir Kompromisse eingehen müssen.“

Aus einem Gespräch mit einem Landwirten, das Hering vor Kurzem gemeinsam mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Markus Meysner MdL geführt hatte, haben diese, so Hering am Abend seiner Wahlkampfveranstaltung, sich einige Negationen zur Situation der Landwirte anhören müssen. So bekundete Hering an diesem Abend: „Die Landwirte sind nicht die Begünstigten der Landespolitik gewesen; Das wissen wir und das müssen wir auch deutlich benennen.“

Themen, die Thomas Hering im Wahlkampf deutlicher akzentuieren will, sind neben Familie und Bildung, Mittelstand, Ländlicher Raum und Windenergie sowie Innere Sicherheit.  Zum Themenschwerpunkt Familie stellte Hering die Frage nach der Definition von Familie in den Raum: „Was definieren wir mit Familien?“, „Was ist uns die Bildung unserer Kinder wert?“. Wenn wir uns dem Thema Familie annähern, sollten wir zuallererst diesen Fragen widmen.“. Zum Thema Bildung sagte Hering, dass diese frühestmöglich erfolgen-, diese aber nicht nur die „reine Betreuung“ umfassen müsse. Ferner gehe es auch darum, Kinder aus bildungsfernen Schichten gut zu betreuen. In diesem Kontext ging Hering auch kurz auf den Sexuallehrplan ein. Hier solle man den Familien ein bisschen mehr zutrauen. In einer offenen, gutfunktionierenden, intakten Familie, die mit der Zeit gehe, sollte dies möglich sein. Zum Thema Mittelstand bekundete Hering am Donnerstagabend, dass man mit der Großen Koalition Abstriche habe machen müssen. Hier müsse man aufpassen, dass der Mittelstand, der in der Region Fulda eine tragende Säule sei, nicht noch mehr ausblutet. „Die Bürokratien müssen auf ein Minimum herabgesetzt werden, und auch die Abgabenlasten müssen wir gut überdenken.“, so Hering. Auch müsse man nach Hering wieder „ein Bewusstsein für den Ländlichen Raum“ bekommen, zumal die Entscheidungen mehr von den Menschen getroffen würden, die vom Ballungsraum betroffen seien. Für den Landkreis Fulda bedeute das vor allem, dessen „feingliedrige Struktur“ zu erhalten.

Des Weiteren plädierte der CDU-Landtagskandidat für die Hessische Landtagswahl am Donnerstagabend für eine „Windenergie mit Augenmaß“. Nicht von der Hand zu weisen sei, dass man auf Windenergie angewiesen ist. Man könne diese aber auch – und diese Methode hält Hering für sinnvoll – mit einer Abstandsregelung anpassen. In diesem Kontext plädierte Hering für die 10H-Regelung. Beim Themenschwerpunkt „Innere Sicherheit als abschließenden Punkt für die Hessische Landtagswahl angelangt, verwies Hering auf das Polizeipräsidium Osthessen (PPOH) mit „all seinen Vorteilen“ und dies als etwas anzusehen, das nicht selbstverständlich ist. Auf die Flüchtlingspolitik eingegangen, bekundete Hering am Donnerstagabend, dass in der Bevölkerung nach wie vor Sorgen und Verunsicherung bestehen. „Es gibt nichts Schlimmeres, als etwas Verschwiegenes, das irgendwann ans Licht kommt oder etwas Verschwiegenes, das andere benutzen, um damit Kapital zu schlagen. Deswegen sage ich ganz klar: Ja, wir haben Probleme mit Zuwanderung, mit Flüchtlingen. Das ist Fakt.“ In diesem Zusammenhang sagte Hering auch, dass gewisse Straftaten, verübt von gewissen Bevölkerungsgruppen, unserer Betreuung bedürfen. Man spreche vom „Erziehungseffekt“. Orientierung, so Hering weiter, müsse man allen geben – unseren Leuten, aber auch denjenigen, die sich mit unserem Rechtssystem und unseren Werten bisher noch nicht so vertraut gemacht haben. „Das ist mir ganz, ganz wichtig.“, bekundete Thomas Hering am Donnerstagabend auf seiner Wahlkampfveranstaltung in Fulda – Horas. Menschen Orientierung geben – da helfe, so Hering, nur „konsequentes Auftreten“. „Was wir aber nicht machen dürfen, ist, Ängste schüren und sie für meine Zwecke missbrauchen. Und das geschieht auch in unserem Landkreis sehr, sehr stark. Das malt ein anderes Bild von unserer Gesellschaft und von den Zugewanderten.“ +++ jessica auth