Milch: Kühe würden Bio kaufen

Im Test kostet sie zwischen 1,09 und 1,49 Euro pro Liter

Berlin. Bei einem Test von 18 Produkten länger haltbarer Frischmilch schneiden vier sowohl bei der Produktqualität gut ab als auch beim Tier- und Umwelt­schutz-Engagement der Anbieter. Drei davon sind Bio-Produkte, eines eine konventionelle Milch. Diese vier Anbieter kümmern sich darum, dass die Kühe artgerecht gehalten werden, die Bauern ein Einkommen erwirt­schaften, von dem sie leben können, und um den Umwelt­schutz.

Bio-Milch hat ihren Preis: Im Test kostet sie zwischen 1,09 und 1,49 Euro pro Liter. Gute Milch gibt es auch schon ab 68 Cent pro Liter, die Produktions­bedingungen sind bei diesen Anbietern aber meist nur ausreichend. Für einen großen Milch-Test hat die Stiftung Warentest die Qualität von 18 Voll­milchen und die Unter­nehmens­ver­antwortung der 15 Anbieter dieser Produkte getestet.

Je billiger eine Milch ist, desto weniger Einsatz für Tier­wohl, Umwelt und faire Erzeuger­preise können Käufer vom Anbieter erwarten. Bis auf die Milch­werke Berchtesgadener Land ist das Engagement der Anbieter von konventioneller Voll­milch nur mau. Jede Bio-Milch im Test stammt hingegen von Kühen, die regel­mäßig auf der Weide stehen, genug Platz im Stall mit einem guten Klima haben und deren Land­wirte Maßnahmen zum Umwelt­schutz umsetzen.

Beim Warentest fanden die Tester keine krankmachenden Keime, keine Schad­stoffe und keine Antibiotikarück­stände. Die meisten Produkte über­zeugten durch frischen, reinen Geschmack. Eine Milch hat allerdings einen leichten Koch­geschmack. Manche Anbieter versprechen auf der Verpackung, was sie nicht halten und bekommen daher schlechte Deklarations­noten. Bei einer Milch wird der falsche Eindruck erweckt, dass die Kühe ausschließ­lich traditionelle Futterpflanzen fressen würden. Bei einer anderen Milch­packung steht eine Kuh auf einer saftigen Wiese, der Test von zwei Milchliefer-Höfen ergab aber: Die Kühe stehen dort das ganze Jahr im Stall. +++