Wer kennt ihn auf dem Hünfelder Land und in Osthessen nicht, wer weiß nicht um seine Bedeutung für den HSV? „Er hat die HSV-DNA in sich“, sagt Mario Rohde, seit eineinhalb Wochen 1. Vorsitzender des Hünfelder Sportvereins. Er kenne Wingenfeld schon sehr lange und habe „damals Kontakt zu ihm gesucht“ ob er sich vorstellen könne, beim HSV einzusteigen und für ihn aktiv zu werden. Winges kam Rohdes Werben nach - und heraus kam eine Erfolgsgeschichte, die bis heute und wohl noch einige Jahre anhält. Doch lesen Sie selbst. Lesen Sie den zweiten Teil des Porträts über Michael Wingenfeld.
Es war eine schöne Zeit, als Winges anfing zu kicken. Als Sechs- oder Siebenjähriger. In Kirchhasel. Trainer war Paul Gombert, auch ihn verschlug es Jahre später in die Rhönkamfbahn. Winges spielte Seite an Seite mit mit dem gleichaltrigen Sven Bednarek, auch einer, der dem HSV in den folgenden Jahren seinen Stempel aufdrücken sollte - nachdem er von seiner Lehrzeit bei Hessen Kassel zurückkehrte. Alle verschlug es, wie gesagt, nach Hünfeld - und Winges kickte bis zum zweiten C-Jugend-Jahr. Wegen Problemen am Sprunggelenk musste er seine kurze Laufbahn als Aktiver beenden.
Den Bezug zum HSV, den aber verlor er nicht. Heute glaubt niemand, dass es bei den bisher 16 Jahren Vereinsarbeit bleibt. „Ich bin ja jeden Tag auf und neben dem Sportplatz“, sagt er selbst. Seine Ehefrau Patricia weiß das auch, sie trägt das mit, unterstützt und liebt ihn noch heute. So hat er auch die Holztribüne, die den Rand des Kunstrasenplatzes ziert, in 220 Stunden Eigenleistung renoviert. Komplett den Unterbau saniert. Es kommt nicht von ungefähr, dass Lothar Mihm - nach Rohdes Wahl zum HSV-Oberhaupt zum Ehren-Vorsitzenden ernannt - immer mal wieder das Kürzel „DLW“ bemüht: Andreas Dulz, Siegmar Larbig und Michael Wingenfeld. Inmitten zahlreicher helfender Hände drei Personen, die den Hünfelder SV im Herzen tragen und nach Kräften unterstützen.
Überhaupt: Winges‘ handwerkliche Tätigkeiten und sein diesbezügliches Geschick helfen dem HSV. In Sachen Instandhaltung der Rhönkampfbahn geht so gut wie nichts ohne ihn. Untrennbar mit seinem Namen verbunden sind neben der Holztribüne die Leichtathletik-Gerätehalle gleich daneben, die sogenannte „Traktor-Halle“, ständige Renovierungen im Kabinentrakt für Erste und Zweite Mannschaft, ein neuer Raum für den DFB-Stützpunkt, der dort jede Woche trainiert - sowie nicht zuletzt die Instandhaltung der Gaststätte. Was vergessen? Gut möglich.
Vielleicht ist es bei so manchen in Vergessenheit geraten, nicht aber bei „Siggi“ Larbig und Winges: ihr spezielles Engagement zu Corona-Zeiten. Da arbeiteten sie ein. Rund 60-seitiges Konzept aus - und legten es den Behörden zur Genehmigung vor. Es sollte eine erhöhte Anzahl an Zuschauern ermöglichen. Und es tat dies auch. Wenngleich es nur für ein, zwei Spiele war. Schon wenige Jahre danach sind dieser Umstand und Aufwand fast unglaublich.
Mario Rohde fällt es leicht, den Wert eines seiner Mitstreiter für ihren HSV zu benennen. „Wir sind sehr stolz auf solche Leute. Winges ist eine unverzichtbare Stütze. Er ist top-organisiert. Top-kompetent. Und hat immer eine Idee.“ Und als wolle er etwas besonders betonen, zieht er ein Merkmal in die Länge - soweit, bis es nicht mehr geht. „Winges hat einen Riiiiiiiiiiesen-Anteil an der Rhönkampfbahn. Dass sie so ist, wie sie ist. Dass sie so daliegt. Dass sie so funktioniert. Dass unsere Gäste einen bleibenden Eindruck mitnehmen. Da ist immer was zu organisieren.“ Und eines wird man nicht los. Es ist ein Sprachbild. Als wolle Mario Rohde seinem Helfer und Vertrauten zum Geburtstag gratulieren - oder wozu auch immer. „Wir wissen, was wir an ihm haben.“ +++ rl
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