Merkel spricht mit Trump über G20-Agenda und internationale Krisen

Erste Ausschreitungen bei Kundgebung "Welcome to Hell" in Hamburg

Angela Merkel (CDU)
Angela Merkel (CDU)

Hamburg. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich am Donnerstagabend mit US-Präsident Donald Trump getroffen: Schwerpunkte des Gesprächs seien die G20-Agenda sowie die Lage in Nordkorea, Syrien und der Ostukraine gewesen, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. Trump und Merkel waren im Hamburger Hotel „Atlantic“ zu einem Vorgespräch zum G20-Gipfel zusammengekommen. Unterdessen kam es bei der Anti-G20-Kundgebung „Welcome to Hell“ zu ersten Ausschreitungen. Einsatzkräfte seien mit Flaschen und Gegenständen beworfen worden, teilte die Polizei mit. Die Beamten setzten Wasserwerfer und Pfefferspray ein, um den „schwarzen Block“ vom Rest der Demonstranten zu trennen. Der Veranstalter erklärte den Aufzug schließlich für beendet.

Erste Ausschreitungen bei Kundgebung „Welcome to Hell“ in Hamburg

Bei der Kundgebung „Welcome to Hell“, die sich gegen den G20-Gipfel in Hamburg richtete, ist es am Donnerstagabend zu ersten Ausschreitungen gekommen. Einsatzkräfte seien mit Latten und Flaschen angegriffen worden, teilte die Polizei mit. Zudem seien Böller und andere Gegenstände geworfen worden. Der Polizeipressesprecher vor Ort sei angegriffen worden und habe sich in Sicherheit bringen müssen. Die Beamten setzten Pfefferspray und Wasserwerfer ein. Zuvor hatte die Polizei den Demonstrationszug blockiert: Etwa 1.000 Teilnehmer seien vermummt gewesen und hätten sich geweigert, die Vermummung abzulegen. Daraufhin habe man den „schwarzen Block“ separiert. Insgesamt zählte die Polizei bis 19:00 Uhr rund 12.000 Teilnehmer bei der Demo.

Musiker Konstantin Wecker ruft zu Teilnahme an Demo gegen G20 auf

Der Liedermacher Konstantin Wecker hat zur Teilnahme an einer Großdemonstration gegen den G20-Gipfel am Samstagvormittag in Hamburg aufgerufen. Dabei wandte er sich klar gegen die Kriminalisierung des Protests: „Wenn man Angst hat vor gewalttätigen Extremisten, dann darf man die 20 gewalttätigen Extremisten nicht einladen“, sagte er in Anspielung auf die Staatschefs, die in Hamburg tagen, der Tageszeitung „Junge Welt“. „Das sind die Gewalttäter“, so Wecker. Es gehe „um nichts anderes als um einen wild gewordenen Finanzkapitalismus, der um sich schlägt“, was sich im „Krieg gegen Flüchtlinge“ zeige. Anstatt die Fakten zu benennen, „stilisiert man hier eine eventuell kaputtgegangene Fensterscheibe zur großen Gewalt hoch“, sagte der Musiker. Für ihn sei es eine große Freude, dass in Hamburg „so viele Leute den Mut haben, Widerstand zu leisten und auch aus ihrer Bequemlichkeit heraustreten und sagen: Moment mal, vielleicht geht es mir ganz gut, aber ich möchte auch, dass es allen Menschen auf der Welt gut geht.“

Scholz sieht G20-Treffen gelassen entgegen

Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz ist einen Tag vor Beginn des G20-Gipfels entspannt. Bei der „Zeit“-Konferenz „Die Zeit meets G20“ sagte er, er vertraue der Polizei und den anderen Verantwortlichen völlig. Das Gästehaus des Senats sei für US-Präsident Donald Trump nicht extra umgestaltet worden: „Er muss es nehmen wie es ist“, so Scholz. Wenn er sich drei der am G20-Treffen teilnehmenden Regierungschefs aussuchen könnte, würde er am liebsten mit Emmanuel Macron, Justin Trudeau und Angela Merkel ein Bier trinken gehen, sagte der Hamburger Bürgermeister. +++