Merkel sieht nach der Wahl mehrere Koalitionsoptionen

Schulz hält an möglicher Neuauflage der Großen Koalition fest

Angela Merkel (CDU)
Angela Merkel (CDU)

Berlin. Die Union wird nach Ansicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach der Bundestagswahl im September mehrere Koalitionsmöglichkeiten haben. Das sei anders als noch vor 20 Jahren, „und darüber bin ich froh“, sagte Merkel der „Saarbrücker Zeitung“. „Wir haben im Grundsatz die Möglichkeit, mit der FDP zusammenzuarbeiten, es gibt Länder, in denen wir mit den Grünen koalieren und wir haben Große Koalitionen.“ Die Union habe daher „mit Ausnahme der Linken und der AfD viele Koalitionsoptionen“. Die Kanzlerin betonte weiter: „Unsere Bandbreite ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen.“ Zuerst wolle die Union jedoch „so stark wie möglich und erneut stärkste Partei werden“. Mit Blick auf die Auseinandersetzung mit der CSU über die Flüchtlingspolitik sprach Merkel von „schwierigen Monaten“, in denen man über einzelne Punkte gestritten habe. „Das wirkt natürlich noch etwas nach.“ Wahlkämpfe würden aber immer zusammenschweißen. Man wisse, dass man nur gemeinsam gewinnen könne. „Das wird mit jedem Tag hin zur Wahl noch besser werden.“

Schulz hält an möglicher Neuauflage der Großen Koalition fest

Der designierte SPD-Parteichef und Kanzlerkandidat Martin Schulz hat die Forderung der Jusos in der SPD zurückgewiesen, eine Fortsetzung der Großen Koalition nach der Bundestagswahl auszuschließen. „Es ist doch klar, dass Johanna Uekermann als Chefin der Jungsozialisten diesen Punkt machen muss“, sagte Schulz der „Rheinischen Post“. „Und sie teilt meine Auffassung, dass wir stärkste Kraft werden wollen“, fügte er hinzu. „Wer mit uns koalieren will, ist herzlich eingeladen, nach der Wahl auf uns zuzukommen. Einzig ein Bündnis mit der AfD schließe ich aus“, sagte Schulz. Auf die Frage, ob die Große Koalition zu mehr Politikverdrossenheit geführt habe, antwortete der SPD-Spitzenpolitiker: „Das weiß ich nicht. Seit Jahren höre ich aber immer wieder den Vorwurf: `Ihr Politiker seid doch alle gleich.`“ Das sei gefährlich, sagte Schulz. Zur demokratischen Wahl gehöre Unterscheidbarkeit. +++

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