Merkel: Messerangriff in Hamburg „muss und wird aufgeklärt werden“

De Maizière sagt Hamburger Behörden Unterstützung zu

Bundeskanzlerin Angela Merkel
Angela Merkel

Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Messerangriff in Hamburg verurteilt: „Die Gewalttat muss und wird aufgeklärt werden“, erklärte Merkel am Samstag. „Ich stehe in ständigem Kontakt mit Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Hamburgs Erstem Bürgermeister Olaf Scholz. Mein Dank gilt der Polizei für ihren Einsatz sowie all jenen, die sich mit Zivilcourage und Mut dem Täter entgegengestellt haben“, sagte sie weiter. Ein Mann hatte am Freitag im Hamburger Stadtteil Barmbek mehrere Menschen mit einem Messer angegriffen, ein Mann kam ums Leben, mehrere weitere Personen wurden verletzt. Nach Angaben des Hamburger Innensenators Andy Grote wurde der Täter von den Behörden „als Islamist geführt, nichts allerdings als Dschihadist“. Der Täter sei zudem psychisch labil gewesen. Was am Ende für die Tat ausschlaggebend gewesen sei, sei noch unklar.

De Maizière sagt Hamburger Behörden Unterstützung zu

Nach dem Messerangriff im Hamburger Stadtteil Barmbek hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière den Behörden der Stadt „volle Unterstützung“ zugesagt. „Es ist wichtig, die Hintergründe der Tat so schnell wie möglich zu analysieren, um aufzuklären, wie es zu der Tat kommen konnte“, erklärte de Maizière am Samstag. Die „leidvolle Erfahrung“ lehre: „Wir müssen damit rechnen, dass die dschihadistische Ideologie als Begründung oder Rechtfertigung für Taten herangezogen wird, die vielleicht aufgrund ganz anderer Motive begangen werden. Die eigentlichen Motive können dann auch in der Persönlichkeit des Täters liegen“, so der Bundesinnenminister. Das müsse nun ermittelt werden. Nach Angaben des Hamburger Innensenators Andy Grote wurde der Täter von den Behörden „als Islamist geführt, nichts allerdings als Dschihadist“. Der Täter sei zudem psychisch labil gewesen. Der Mann hatte am Freitag in einem Supermarkt einen Mann getötet und anschließend mehrere Personen verletzt.

Bosbach fordert neue Einreisepraxis

Der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach fordert Konsequenzen aus dem Angriff in Hamburg. Bosbach sagte der „Heilbronner Stimme“: „Das Attentat von Hamburg macht erneut deutlich, dass und warum wir die derzeitige Praxis, Drittstaatsangehörige bei Antragstellung schon an der Grenze, auch ohne Pass oder andere Ausweisdokumente einreisen zu lassen, dringend beenden müssen.“ Die Behörden müssten „wissen, wer in unser Land kommt! Wir brauchen Klarheit über die wahre Identität und Nationalität für die Entscheidungen in den Anerkennungsverfahren ebenso wie für die Rückführung abgelehnter Bewerber“. Der Hamburger Fall habe dies exemplarisch deutlich gemacht. „Alleine die Annahme von Fingerabdrücke kann die Vorlage eines Passes nie ersetzen“, so Bosbach weiter. +++

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