Menschen haben ausgelassen und überwiegend friedlich gefeiert

Geschädigte sollten sich dieses Jahr unmittelbar melden

Polizei

Fulda/ Frankfurt. Grundsätzlich zufrieden ist die Polizei mit dem Verlauf der Silvesterfeierlichkeiten in Hessen. Der größte Anteil der feiernden Gäste hatte friedlich und ausgelassenen auf das neue Jahr angestoßen. So die Bilanz einiger Polizeistationen. Wie die Frankfurter Polizei mitteilte, wurde in allen Stadtteilen Frankfurts ausgiebig gefeiert und das Jahr 2017 mit buntem Feuerwerk begrüßt. Im Sicherheitsbereich am Main feierten fast 5000 Menschen den Jahreswechsel. Insgesamt wurden im Rahmen der Silvesterfeierlichkeiten 114 Personen einer Identitätsfeststellung unterzogen. 57 Personen wurden im Rahmen von polizeilichen Maßnahmen durchsucht. 18 Personen wurden fest- bzw. in Gewahrsam genommen; sieben Personen wurden darüber hinaus erkennungsdienstlich behandelt. Bislang wurden 62 Ermittlungsverfahren eingeleitet, u.a. wegen Verstoß gegen das Betäubungsmittel- sowie Waffengesetz, aber auch wegen Körperverletzungsdelikten und einem Fall von sexueller Belästigung.

Für Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst im Vogelsbergkreis war die Nacht zu Neujahr „relativ ruhig“. Zu einem größeren Einsatz kam es in der Schottener Innenstadt nach einem Verkehrsunfall. Dort war ein Auto von der Vogelsbergstraße abgekommen, zertrümmerte einen Holzzaun auf einer Länge von fünfzig Metern, prallte gegen einen Baum und kam in einem Garten zum Stillstand. Der junge Fahrer sowie zwei weitere Insassen flüchteten vom Unfallort, konnten aber von der Polizei ermittelt werden. Einen Führerschein konnten die Polizisten nicht sicher stellen, da der Fahrer nicht im Besitz eines solchen war. Auch wurde ein Wohnhausbrand in dem Fuldaer Ortsteil Bernhards gemeldet – Wir haben berichtet. Die Bilanz im restlichen Osthessen dürfe aber positiv ausgefallen sein, von der Polizei gab es keine Meldungen über Zwischenfälle – jedenfalls keine, die unsere Redaktion erreicht haben.  Im Nachgang zu den vergangenen Silvesterfeierlichkeiten würden Strafanzeigen zum Teil erst nach mehreren Tagen erstattet. Die Polizei bittet daher potentiell Geschädigte, sich dieses Jahr unmittelbar zu melden, um Ermittlungserfolge nicht zu gefährden.

Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), André Schulz, bewertet den Polizeieinsatz in der Silvesternacht in Köln und anderen großen Städten als auf den ersten Blick erfolgreich. „Soweit wir bis jetzt wissen, hatte die Polizei die Lage im Griff“, sagte Schulz der „Heilbronner Stimme“. Es sei ein enorm hohes Aufgebot an Beamten an den kritischen Punkten eingesetzt worden. „Man musste in Köln mit Blick auf das letzte Jahr natürlich reagieren. Aber das kann nur eine Ausnahme bleiben“, mahnte Schulz. „Oder wollen wir tatsächlich zukünftig so leben?“ Es könne nicht sein, dass wir „israelische Verhältnisse“ bekämen und Feiern sowie Veranstaltungen in der Öffentlichkeit nur noch unter massivem Polizeischutz möglich seien. Da sei die Politik gefordert. „Man darf nicht nur die Symptome bekämpfen, sondern muss sich um die Ursachen kümmern“, so Schulz. Zudem sei die Polizei bereits seit Jahren hoch belastet, sagte der BDK-Chef. „Viele Menschen haben zum Beispiel Angst vor Einbrüchen. Da können wir schon lange nicht mehr so ermitteln, wie wir es gerne tun würden.“ +++

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