In diesem Jahr konnte die Hochschule Fulda den ersten Platz beim E³UDRES² International Science Festival erzielen: Najia Jalal ist Masterstudentin im Studiengang „Human Rights Studies in Politics, Law and Society“ am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Hochschule Fulda und gleichzeitig auch Gründerin der Organisation „Gift for Girls“. Mit dieser wirkungsvollen Initiative, die Frauen und Mädchen in Najia Jalals Heimat in Afghanistan unterstützt, begeisterte die Studentin bei dem Wettbewerb der Europäischen Hochschulallianz Jurorinnen, Juroren sowie das Publikum und setzte sich gegen 19 andere Projekte aus verschiedenen europäischen Ländern durch.
Das diesjährige E³UDRES² Festival hat unter dem Motto „Local Pulse, Global Waves“ an der University of Applied Sciences St. Pölten in Österreich in Zusammenarbeit mit Hochschulen aus ganz Europa stattgefunden. Ziel des Festivals war es zu erforschen, wie Wissenschaft und Innovation die globale Transformation vorantreiben können. Die Projekte, die unter Najia Jalals „Gift for Girls“ laufen, umfassen zwei Schlüsselinitiativen: Zum einen den Aufbau und die Unterstützung von Schulen für Mädchen in Afghanistan, zum anderen die Bereitstellung von psychotherapeutischen und psychosozialen Unterstützungsdiensten für Frauen und Mädchen in Krisensituationen. Bei den Abstimmungsrunden erhielt das Projekt der Fuldaer Studentin die höchste Anzahl an Stimmen – sowohl online als auch in den Votings vor Ort – und sicherte sich damit das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro (erster Platz).
Najia Jalals Mission: „Wir unterstützen afghanische Mädchen und Frauen dabei, menschliche Werte und Rechte zu erlangen und eine Zukunft voller Hoffnung und Sinn zu gestalten.“ Auch wenn Najia Jalal in Fulda studiert, verfolgt sie das Geschehen in ihrem Heimatland. Für die dortigen Ereignisse und Zustände findet sie klare Worte: „Afghanistan ist inzwischen ein Ort, an dem menschliche Werte wie Menschenwürde, soziale Gerechtigkeit, Freundlichkeit und Akzeptanz, Zusammenarbeit und Gleichheit sowie Menschenrechte mit Füßen getreten werden, Fortschritt unmöglich ist und keine Klassen mehr existieren. Und das, obwohl im Jahr 2021 rund 18,4 Millionen Menschen dringend humanitäre Hilfe benötigten.“ Daher hat die Studentin das Förderprogramm für Mädchen und Frauen ins Leben gerufen.
Das Projekt „Gift for Girls“ unterstützt Mädchen in Afghanistan, denen der Schulbesuch in bestimmten Bezirken und Provinzen verwehrt ist. Durch die Einrichtung von sogenannten „Untergrundschulen“ mit erfahrenen Lehrkräften und einem regulären Lehrplan in den Bereichen Naturwissenschaften, Literatur und Sozialwissenschaften bietet Najia Jalals Förderprogramm fünf Tage pro Woche Unterricht an.
„Einige Mädchen in unseren drei ‚Underground Schools‘ erhalten seit September 2022 Unterricht, das hat sich zu einem Hoffnungsschimmer für sie entwickelt“, berichtet Najia Jalal. Junge Mädchen leiden außerdem durch die unsicheren Lebensumstände vermehrt unter Depressionen und sexueller Diskriminierung.
Vor diesem Hintergrund hat „Gift for Girls“ ein psychotherapeutisches Programm ins Leben gerufen, das in den Dörfern begonnen und seine Aktivitäten aufgenommen hat: „Wir haben Informationen über psychische Erkrankungen für etwa 70 Frauen durch psychotherapeutische Sozialarbeiter bereitgestellt. Wir bieten auch die Möglichkeit zu psychotherapeutischen Beratungen an.“ +++ pm

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