Malu Dreyer stellt sich hinter Martin Schulz

Gabriel unterstützt Schulz im Streit um Urwahl

Martin Schulz (SPD)
Martin Schulz (SPD)

Berlin. Vier Wochen vor dem SPD-Parteitag spricht sich die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) für eine Wiederwahl von Parteichef Martin Schulz aus. Schulz sei „beliebt an der Basis“ und sein Rückhalt sei groß, sagte Dreyer der „Welt am Sonntag“: „In der SPD Rheinland-Pfalz sehe ich volle Unterstützung für Schulz.“ Sie sagte weiter: „Martin Schulz hat sich entschieden, Vorsitzender bleiben zu wollen, die SPD durch einen Reformprozess zu führen.

Er ist erst vor knapp acht Monaten mit 100 Prozent als Vorsitzender gewählt worden. Ich unterstütze seine Wiederwahl auf dem Parteitag im Dezember.“ Nicht nur Schulz habe die Bundestagswahl verloren, sagte die Mainzer Regierungschefin: „Das war die gesamte SPD. Wir haben ja leider auch die drei Bundestagswahlen zuvor verloren.“ Alle Sozialdemokraten müssten sich nun fragen: „Warum haben wir den Rückhalt bei den Bürgern so dramatisch verloren? Diese Frage ist überfällig. Jetzt endlich wird sie gestellt.“ Mit Blick auf ihre Kandidatur als SPD-Vize sagte Dreyer, sie wolle „nach diesem schlechten Wahlergebnis mehr Verantwortung übernehmen, meine Erfahrungen, Kenntnisse einbringen“. Sie fügte hinzu: „Meine Schwerpunkte sehe ich in den Themen Arbeit, soziale Sicherheitssysteme, Digitales und Zusammenhalt.“

Gabriel unterstützt Schulz im Streit um Urwahl

SPD-Chef Martin Schulz bekommt im Streit um eine künftige Direktwahl des Parteivorsitzenden durch die Mitglieder Unterstützung von seinem Vorgänger, Außenminister Sigmar Gabriel. „Es ist gut, dass Martin Schulz mit der Urwahl des Parteivorsitzenden die Mitglieder weiter stärken will“, sagte Gabriel der „Bild am Sonntag“. Gabriel verwies darauf, dass er selbst als Parteichef die Mitglieder über den Koalitionsvertrag mit der Union habe abstimmen lassen. Zuvor war die Urwahl-Idee im SPD-Vorstand auf Skepsis gestoßen. Fraktionschefin Andrea Nahles nannte die Schulz-Idee ein „Diskussionsangebot“. Parteivize Thorsten Schäfer-Gümbel und Generalsekretär Hubertus Heil lehnten den Vorstoß öffentlich ab. +++

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