Macron laut Prognose als französischer Präsident wiedergewählt

Marine Le Pen kam auf 41,8 Prozent

Emmanuel Macron kann weitere fünf Jahre Präsident von Frankreich bleiben. In der Stichwahl am Sonntag kam er laut Hochrechnung auf etwa 58 bis 59 Prozent der Stimmen, seine Herausforderin Marine Le Pen auf rund 41 bis 42 Prozent. Er wisse auch, dass ihn nicht jeder aus Überzeugung gewählt habe, sondern Viele, um einen Sieg der extremen Rechten zu verhindern, sagte Macron vor seinen Anhängern am Eiffelturm in Paris. „Ich danke ihnen dafür.“ Dies erlege ihm „einige Verpflichtungen“ in den nächsten fünf Jahren auf. Aus seinem Wahlprogramm hob er den ökologischen Umbau und mehr „soziale Gleichberechtigung“ hervor. „Die nächsten Jahre werden keine ruhigen Jahre werden“, sagte Macron. Seine Herausforderin Le Pen, die immerhin ihr Ergebnis von 2017 verbessern konnte, sprach für sich ebenfalls von einem „Sieg“, und rief ihre Anhänger auf, bei den Parlamentswahlen im Juni wieder ihre Stimme abzugeben.

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte Staatspräsident Emmanuel Macron am Abend angerufen und ihm als erster ausländischer Regierungschef persönlich zu seinem erneuten Wahlsieg gratuliert. Der Bundeskanzler und der Staatspräsident bekräftigten ihren Willen zur Fortsetzung der engen und vertrauensvollen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich, nicht zuletzt mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen wie beispielsweise den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Der Bundeskanzler würdigte, dass die Entscheidung der französischen Wähler auch ein klares Bekenntnis zu Europa und dem europäischen Einigungsprozess bedeuten. Der Bundeskanzler und Staatspräsident Macron waren sich einig, sich möglichst bald persönlich zu treffen, um sich weiter zu bilateralen, internationalen und europapolitischen Themen abzustimmen, teilte Steffen Hebestreit, teilte der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Hebestreit mit.

Der außenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Ulrich Lechte erklärte zur Wahl: „Es war eine richtungsweisende Wahl, entsprechend erleichtert bin ich über den Ausgang und Wahlsieg von Emmanuel Macron. Macron ist derjenige, der im Gegensatz zu Le Pen für ein weltoffenes und zukunftsgewandtes Frankreich steht. Es freut mich vor allem, weil ich weiß, dass Macron ein zuverlässiger Partner innerhalb der EU ist. Auch die deutsch-französischen Beziehungen werden durch diese Wahl nochmals verstärkt und vertieft, davon bin ich überzeugt. Die Einigkeit und die Zusammenarbeit beider Staaten sehe ich als eine Voraussetzung für den künftigen Erfolg der EU an. Ein Sieg Le Pens in dieser sicherheitspolitisch hochbedenklichen Phase wäre wie die Eröffnung eines Zwei-Fronten-Krieges gewesen: Putin im Osten und seine Vasallin im Westen. Schlussendlich ist es ein hervorragender Tag für Europa und die Einigkeit des Westens.“ +++

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