Liga der Freien Wohlfahrtspflege lud zu Parteiengesprächen

Es mangelt an Personal bei Ehrenamt und Migration

Ehrenamt und Migration waren die Themen der Parteiengespräche, zu denen die Liga der Freien Wohlfahrtspflege geladen hatte. Vertreterinnen und Vertreter der Fuldaer CDU sowie von SPD und Grünen waren der Einladung gefolgt. Ein Gespräch mit der FDP folgt nach der Sommerpause.

Der Zusammenschluss der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege trägt den offiziellen Namen „Liga der Freien Wohlfahrtspflege in der Stadt und im Landkreis Fulda“. Ihr gehören an: Arbeiterwohlfahrt (AWO), Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie, Jüdische Gemeinde und Paritätischer Wohlfahrtsverband. „Wir verständigen uns untereinander und sorgen gemeinsam dafür, dass es eine umfängliche Struktur wirksamer Hilfen für die Menschen gibt, die Unterstützung benötigen“, erklärt Karola Günther, Regionalgeschäftsführerin des Paritätischen Hessen und Sprecherin der Liga.

Das Ehrenamt in der sozialen Arbeit leidet, denn besonders die Schlüsselpositionen wie zum Beispiel Vorstandsmitglieder sind immer schwerer zu besetzen. Hohes zeitliches Engagement und viel Verantwortung sind bei immer knapperen Ressourcen für viele Menschen nicht mehr attraktiv. Darüber waren sich die Mitglieder der Liga mit den Politikern einig. Karola Günther: „Soziale Vereine haben unterschiedliche Strukturen und verschiedene Angebote. Aber der Mangel an ehrenamtlichen Kräften eint sie alle.“ Im Gespräch mit den Kommunalpolitikern schlugen die Liga-Vertreter eine wissenschaftliche Studie zu den Bedarfen der unterschiedlichen Vereine mit einer Handlungsempfehlung für die Politik vor. Die anwesenden Politiker versprachen, Ideen und Anliegen mit in den Kreistag zu tragen.

Die Nachfrage bei der Migrationsberatung ist weiterhin hoch. Doch es mangelt an Personal, die drei Träger AWO, Caritas und Kreidekreis (gehört zum Paritätischen) verfügen über zu wenig Stellen. „Es müssen zu viele Klienten wegen immer komplexeren Themen beraten werden. Die Politik stellt immer höhere Anforderungen, die sich auf diese Art nicht umsetzen lassen“, sagt Karola Günther. Hessen verfüge über kein eigenes Förderprogramm, während in anderen Bundesländern die Gelder des Bundes mit Landesmitteln aufgestockt würden. Deshalb die Forderung der Liga, eine Förderung seitens des Landes in die Wahlprogramme der einzelnen Parteien zu verankern.

Giesela Feuerstein, stellvertretende Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes, versprach, sich der Problematik in den Bereichen Migration und Ehrenamt anzunehmen und Kontakt zum Landtagsabgeordneten Thomas Hering herzustellen. Auch die SPD-Unterbezirksvorsitzende Birgit Kömpel, die mit dem Ebersburger SPD-Chef Dr. Hans Unbehauen an dem Gespräch teilgenommen hatte, sagte Unterstützung zu. Stark vertreten waren die Grünen-Fraktionen aus Stadt und Kreis. Aylin Hunold und Marie-Louise Puls (beide Fachfrauen im Sozialausschuss Stadt) wollen in enger Abstimmung mit den Kreistagsmitgliedern Omar Jouini und Annette Fladung die beiden Themen intensiv behandeln. Besonders ein eigener Landes-Fördertopf Migrationsberatung steht ganz oben auf der Agenda.

Seitens der Liga nahmen neben Karola Günther auch Wolfram Latsch (AWO), Susanne Roser (Der Paritätische Hessen), Dominique Vilmin (Caritas), Stefan Burkard, Lars Rilke (Diakonie), Christoph Schwab (DRK Fulda), und Stefan Bott (DRK Hünfeld) an den Gesprächen teil. Karola Günther abschließend: „Der regelmäßige Austausch ist für uns enorm wichtig. Die heimischen Kommunalpolitiker verstehen unsere Problematik und helfen uns bei unseren Zielen weiter.“ +++ pm

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