Lauterbach: Corona-Jahr macht skeptisch im Kampf gegen Klimawandel

Grüne drängen auf Erhalt der letzten NRW-Braunkohle-Dörfer

SPD-Politiker Karl Lauterbach macht sich nach dem Corona-Jahr 2020 Sorgen, was die Bekämpfung des Klimawandels anbelangt. „Ich bin in einem ganz zentralen Punkt skeptischer geworden. Ich bin skeptisch, dass es uns gelingen wird, mit den Mitteln der Vernunft allein den Klimawandel zu bekämpfen“, sagte Lauterbach dem Nachrichtenportal Watson über seine Erkenntnisse aus diesem Jahr. Während der aktuellen Coronakrise sei es mit den konventionellen Mitteln der öffentlichen Gesundheitspflege nicht möglich gewesen, die Pandemie in den Griff zu bekommen, da zu viele Menschen sich nicht entsprechend einschränken wollten. „Der Sieg über das Coronavirus wird uns daher nur durch die bevorstehenden Impfungen gelingen. Für den Kampf gegen die Klimakrise bedeutet das leider auch, dass wir nicht darauf vertrauen können, dass Menschen sich von alleine nachhaltiger verhalten“, sagte der Sozialdemokrat.

Grüne drängen auf Erhalt der letzten NRW-Braunkohle-Dörfer

Die Grünen haben NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) in einem Brandbrief aufgefordert, die Umsiedlung und Zerstörung der Dörfer im Braunkohle-Abbaugebiet Garzweiler durch den Energiekonzern RWE sofort aufzuhalten. „Bitte stoppen Sie alle Aktivitäten des Bergbautreibenden und seiner Beauftragen im Vorgriff auf die Zerstörung und Inanspruchnahme der Dörfer durch den Kohleabbau“, heißt es in dem Schreiben, das prominente Grüne im Bund und im Land an Laschet sandten und über das die „Rheinische Post“ berichtet. Sie berufen sich dabei auf ein Gutachten der Arbeitsgemeinschaft BET Aachen und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums. Das Gutachten war erst in dieser Woche bekannt geworden, obwohl es bereits vor einem Jahr fertiggestellt worden war. Die Gutachter kommen zu dem Ergebnis, dass nach den Vorgaben der Kohlekommission für den Kohleausstieg die Umsiedlung und Inanspruchnahme der Dörfer Keyenberg, Kuckum, Ober- und Unterwestrich und Beverath nicht erforderlich ist. „Die Enteignung und Vertreibung von Menschen aus ihrer Heimat ist überhaupt nur dann zu rechtfertigen, wenn es unabweisbare, zwingende Gründe im Sinne der Allgemeinheit dafür gibt. Darauf weisen auch immer wieder Gerichte in entsprechenden Verfahren hin“, heißt es in dem Schreiben an Laschet. +++