Laschet wirf Kirchen zu viel Selbstbeschäftigung vor

Es mag eine bewusste Entscheidung der Kirchen sein

Der CDU-Abgeordnete Armin Laschet hat anlässlich des Pfingstfests die Kirchen für ein mangelndes Engagement in gesellschaftlichen Debatten kritisiert. „Es ist bedauerlich, dass die christlichen Kirchen die Aufgabe, unserer demokratischen Gesellschaft durch Wertevermittlung Orientierung zu geben, nicht mehr so erfüllen, wie das erforderlich wäre“, sagte Laschet den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Samstagausgaben). „Aus meiner Sicht beschäftigen sich die Kirchen zu viel mit sich selbst.“

Schon während der Corona-Pandemie, als die Menschen Orientierung gesucht hätten, habe man von den Kirchen relativ wenig gehört. „In unseren Zeiten einer eklatanten gesellschaftlichen Spaltung wäre die Stimme der Kirche wichtig. Gerade unser Gemeinwesen wäre auf diese Beiträge angewiesen. Es ist ein Vakuum entstanden“, so Laschet, der selbst Katholik ist. Dieses Vakuum werde allenfalls von Populisten und Anbietern von kurzlebigen Ersatzreligionen gefüllt. Es gebe zu wenige Texte von kirchlichen Stellen und Würdenträgern, zu wenige Beiträge, die die Gesellschaft gestalteten, sagte Laschet.

„Es mag eine bewusste Entscheidung der Kirchen sein, sich lieber um synodale Wege oder interne Fragen zu kümmern als um die großen gesellschaftlichen Fragen. Der Gesellschaft dienen sie damit nicht in angemessener Art und Weise“, sagte der ehemalige NRW-Ministerpräsident. „Die Kirchen fehlen. Ich bedauere das sehr.“ +++

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