Laschet nach Besuch in Erftstadt in der Kritik

Zahl der Hochwasser-Toten steigt auf mindestens 165

Armin Laschet. Foto: screenshot/cdu

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) steht nach seinem Besuch in Erftstadt in der Kritik. Auf Fernsehbildern ist zu sehen, wie der Unions-Kanzlerkandidat im Hintergrund mit Kommunalpolitikern herumalbert und lacht, während der Bundespräsident im Vordergrund mit ernster Miene von den Menschen spricht, die im Zuge der Flutkatastrophe „große Verluste erlitten haben“. „Ich bin wirklich sprachlos“, kommentierte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil die Bilder.

In der konkreten Situation trat Laschet dann wenige Minuten später selbst vor die Kameras, allerdings wie ausgewechselt nun mit betroffenem Blick. Dabei zog er unter anderem einen Vergleich zum „Oderhochwasser 2002 und dann 2013 noch einmal“, das allerdings praktisch nicht stattgefunden hatte. Das heftige Hochwasser 2002 war insbesondere an Elbe und Donau, 2013 waren zahlreiche Flüsse in Deutschland betroffen, die Oder allerdings kaum. Ein schweres Oderhochwasser gab es hingegen 1997 und 2010. Bei Letzterem fielen die Schäden allerdings vergleichsweise gering aus, weil der Hochwasserschutz mittlerweile verbessert war.

Laschet entschuldigt sich fürs Rumalbern im Katastrophengebiet
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich für sein Verhalten bei einem Besuch im besonders vom Hochwasser betroffenen Erftstadt entschuldigt. Er „bedauere“ den Eindruck, „der durch eine Gesprächssituation entstanden ist“, schrieb Laschet auf Twitter. „Dies war unpassend und es tut mir leid“, so der Unions-Kanzlerkandidat am Samstagabend. Was genau zu seinem Verhalten geführt hatte, ist aber weiter unklar. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Laschet bei dem Besuch am Samstagmittag im Hintergrund mit Kommunalpolitikern herumalbert und lacht, während der Bundespräsident im Vordergrund in die TV-Kameras mit ernster Miene von den Menschen spricht, die im Zuge der Flutkatastrophe „große Verluste erlitten haben“. Als Laschet später selbst vor die TV-Kameras trat, sprach er unter anderem von einem „Oder-Hochwasser 2002 und dann 2013 noch einmal“, welches es allerdings nicht gegeben hat. Das heftige Hochwasser 2002 war insbesondere an Elbe und Do  nau, 2013 waren zahlreiche Flüsse in Deutschland betroffen – die Oder allerdings kaum. Ein schweres Oderhochwasser gab es hingegen in den Jahren 1997 und 2010.

Zahl der Hochwasser-Toten steigt auf mindestens 165
Nach dem durch Tief „Bernd“ verursachten Hochwasser ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 165 angestiegen, davon mindestens 141 in Deutschland. Die Polizei Koblenz erhöhte die Zahl der Toten auf mindestens 98, es gebe 670 Verletzte. In NRW steht weiterhin die Zahl von mindestens 43 Todesopfern, es werden aber insbesondere in Erftstadt noch weitere Tote befürchtet. In Belgien kamen nach Angaben des Belgischen Rundfunks mindestens 24 Menschen durch das Unwetter ums Leben. In den Katastrophengebieten riefen die Behörden die Bevölkerung auf, unnötige Anreisen zu vermeiden. Vielerorts wurde über Schaulustige geklagt. An der Steinbachtalsperre im Kreis Euskirchen herrschte weiter Dammbruchgefahr, die Behörden planten weitere Evakuierungen. +++

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