Landrat Koch strebt Austausch mit Korea an

Südkoreanisches Landwirtschaftsministerium zu Besuch im Kreis

Bad Hersfeld. Vertreter des südkoreanischen Bundesamtes für Landwirtschaft besuchten jetzt den Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Teil des Programms, das unter dem Motto „Möglichkeiten regionaler Wertschöpfung“, „Nutzen der Artenvielfalt in der Landwirtschaft“ sowie die „direkte Kooperation zwischen Erzeugern und Verarbeitern“ stand, war der Besuch der Ölmanufaktur Waldhessen am Bad Hersfelder Frauenberg. Landrat Dr. Michael Koch begrüßte die südkoreanische Delegation bei Anette Herbst, Betreiberin der Ölmanufaktur, und betont, wie wichtig ein internationaler Austausch sei. „Wir alle können voneinander lernen“, sagt er. Nicht nur Sport und Musik würden die Menschen verbinden, sondern auch die Herausforderungen des Alltags – beispielsweise die Vermarktung regionaler Produkte.

„Unser Landkreis ist bekannt für regionale Erzeugnisse“, erklärt Koch den Südkoreanern und nennt als Beispiel die traditionell nordhessische ‚Ahle Wurst‘. Neben der Wurstspezialität werden in der Region auch Honig, (Ziegen-)Käse, Saft oder etwa Öl hergestellt. Naturbelassene und hochwertige Öle, wie sie Anette Herbst im Rohkostverfahren produziert. Wichtig ist ihr vor allem die regionale Wertschöpfung. Das ist auch den südkoreanischen Gästen wichtig: Sie wollen die kleinen landwirtschaftlichen Betriebe stärken – weg von der Massenproduktion. „Daher sind wir hier. Um uns auszutauschen und zu lernen“, sagt Dolmetscher Jeong Seong Ok.

Erste Begegnungen mit Südkorea bereits vergangenes Jahr

Bereits im Sommer vergangenen Jahres besuchte eine südkoreanische Delegation – darunter Lee Hyun-Jong, Landrat des Landkreises Cheorwon – den Landkreis Hersfeld-Rotenburg, um Erfahrungen über die Teilungszeit und Wiedervereinigung mit Landrat Dr. Koch auszutauschen. Aufgrund des historischen Schicksals der Teilung haben beide Länder eine besondere Bindung. „In unserem Kreis kann man sehen, wie wunderbar das gemeinsame Leben nach der Wiedervereinigung funktioniert“, sagt Koch. „Dies wünschen wir auch den beiden koreanischen Staaten. Nichts ist wichtiger als internationaler Friede.“

Aus dieser ersten Begegnung wuchs der Wunsch eines weiteren Austausches. Beide Seiten interessieren sich für eine engere und vertrauensvolle Zusammenarbeit, so Koch. Neben politischen und wirtschaftlichen Gesprächen werden beispielsweise Schüleraustausche ins Auge gefasst. Der Auftakt der angestrebten Partnerschaft ist im September dieses Jahres mit einem Besuch eines südkoreanischen Chors zusammen mit einer politischen Delegation geplant. Nochmals vertieft werden soll die internationale Partnerschaft im Oktober. Dann beabsichtigt ein Blechbläserensemble gemeinsam mit einer Delegation von Politikern nach Cheorwon zu reisen. +++