Landesehrenbriefe für Heike Hannig und Martin Burzlaff

Fulda. Für ihr außerordentliches Engagement im Ehrenamt sind Heike Hannig aus Gläserzell und Martin Burzlaff aus Harmerz am Mittwochabend von Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld mit dem Landesehrenbrief ausgezeichnet worden.

Bei einem Empfang im Grünen Zimmer des Stadtschlosses würdigte Wingenfeld die umfangreichen Verdienste der beiden Geehrten. Er erinnerte an die Motivation des damaligen Hessischen Ministerpräsidenten Albert Osswald, der den Ehrenbrief 1973 gestiftet hatte, um langjähriges ehrenamtliches Engagement zu unterstützen und auszuzeichnen. Eine solche Würdigung sei heute noch wichtiger als damals, betonte Wingenfeld, denn immer häufiger zeige sich bürgerschaftliches Engagement nur noch anlassbezogen und punktuell. „Doch gerade in der langen Kontinuität der ehrenamtlichen Arbeit liegt ein Wert an sich“, betonte der OB. Und mit Blick auf die beiden Geehrten und die Bandbreite und Dauer ihres Engagements fügte er an: „Bei Ihnen sind die Mindestanforderungen für den Ehrenbrief ja schon gleich mehrfach erfüllt.“

Heike Hannig (51) stammt aus einer Familie, die bereits seit Jahrzehnten das gesellschaftliche Leben in Gläserzell prägt. Ortsvorsteher Felix Statt betonte: „Der Name Hannig steht bei uns im Ort für Kontinuität und Pflichtbewusstsein – schließlich ist es jetzt schon der dritte Landesehrenbrief, der in kurzer Zeit an die Familie Hannig geht.“ Heike Hannig war neben ihrem Beruf als Apothekenhelferin und später als selbstständige Seniorenbetreuerin nicht nur kommunalpolitisch aktiv, davon fünf Jahre als stellvertretende Ortsvorsteherin, sondern ihr Engagement galt und gilt vor allem der fünften Jahreszeit: In der Fastnachtsabteilung des Sportvereins Gläserzell ist sie seit mehr als 25 Jahren eine treibende Kraft, sie hat unter anderem die Kinderprinzenmannschaft ins Leben gerufen und hat „viele Jugendliche in Gläserzell geprägt“, wie Felix Statt sagte. Seit vielen Jahren ist Heike Hannig zudem als Mitorganisatorin des Backhausfestes sowie in verschiedenen Funktionen innerhalb der Kirchengemeinde engagiert, unter anderem bei der Gestaltung der Blumenteppiche zu Fronleichnam und des Früchteteppichs zu Erntedank.

Martin Burzlaff (67) ist in Harmerz fest verwurzelt. Seit fast fünf Jahrzehnten ist er Mitglied in der örtlichen Feuerwehr und bereits 40 Jahre im SPD-Ortsverein Harmerz, einen Großteil davon im Vorstand. Von 1976 bis 2016 war er überdies Mitglied im Ortsbeirat und hat dort nach Worten des ehemaligen Ortsvorstehers Herbert Klingenberger, der beim Empfang ebenfalls ein kurzes Grußwort sprach, „immer zum Wohle der Bürger und ohne jedes Parteiengezänk“ gewirkt. OB Wingenfeld erwähnte auch die berufliche Tätigkeit Burzlaffs, der nach der Zeit als Zeitsoldat bei den Heeresfliegern in Fritzlar und einem anschließenden BWL-Studium schließlich viele Jahre bis zu seinem Ruhestand als Berufsberater beim Arbeitsamt (heute Arbeitsagentur) in Fulda tätig war und dort „vielen jungen Leuten Perspektiven in der Berufswahl eröffnet“ habe, wie Wingenfeld betonte. Das umfangreiche Engagement Burzlaffs, nicht zuletzt als langjähriger Schul- und Stadtelternbeirat, sei – wie auch im Fall von Heike Hannig –ohne die familiäre Unterstützung nicht denkbar, so der OB. Burzlaff selbst gab einen kurzen Überblick über die wichtigsten Entscheidungen und Debatten seiner Zeit im Ortsbeirat und dankte zum Schluss seiner Ehefrau Ursula, die „immer an meiner Seite gestanden hat“. Und Heike Hannig brachte in ihrem kurzen Dankeswort wohl die Erfahrung vieler Ehrenamtler auf den Punkt, als sie meinte: „Ehrenamt bedeutet viel Arbeit – aber es gibt einem auch so viel zurück!“ +++ | pm