Lage in Borodjanka übler als in Butscha

Russische Truppen aus gesamter Nord-Ukraine abgezogen

In der ukrainischen Stadt Borodjanka soll die Lage wohl noch schlimmer sein als in Butscha, von wo aus nach dem Rückzug russischer Truppen Bilder von auf den Straßen herumliegenden getöteten Zivilisten um die Welt gingen. Das sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.

In der ukrainischen Hauptstadt wird amFreitag EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erwartet. Die stieg in Polen in einen Zug nach Kiew, zusammen mit einer Delegation, zu der auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell, der slowakische Ministerpräsident Eduard Heger und mehrere EU-Parlamentarier gehören. Russland konzentriert sich bei seinen Kampfhandlungen wohl jetzt hauptsächlich auf die Ostukraine, nachdem es seine Streitkräfte aus dem Gebiet um Kiew im Norden abgezogen hatte. In Mariupol ist die Lage unübersichtlich: Russland behauptet, das Zentrum eingenommen zu haben, aber die ukrainischen Streitkräfte haben wohl noch immer die Kontrolle über den Hafen der Stadt. Russland bereitet wohl auch eine große Offensive gegen die Ostukraine in der Donbass-Region vor. Dafür wurden Truppen aus dem Norden umgeleitet, sagen Militärexperten.

Russische Truppen aus gesamter Nord-Ukraine abgezogen

Die russischen Truppen haben sich sechs Wochen nach Beginn des Angriffs offenbar aus dem gesamten Norden der Ukraine wieder zurückgezogen. Das teilte das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Lagebericht am Freitagmorgen mit, der sich auf Geheimdiensterkenntnisse stützt. Zumindest ein Teil dieser zurückgezogenen Truppen würden in den Osten verlegt, um in der Donbas-Region eingesetzt zu werden. „Viele dieser Streitkräfte müssen erheblich aufgestockt werden, bevor sie weiter östlich stationiert werden können, wobei jede Massenverlegung aus dem Norden wahrscheinlich mindestens eine Woche dauern wird“, heißt es in dem Bericht. Der russische Beschuss im Osten und Süden der Ukraine gehe unterdessen weiter und die russischen Streitkräfte seien von der strategisch wichtigen ostukrainischen Stadt Isjum, die noch immer unter ihrer Kontrolle ist, weiter nach Süden vorgedrungen. +++

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