Länderübergreifendes Projekt Rhöner Schinken

Präsentation auf dem Ostheimer Wurstmarkt

Schwarzwälder Schinken, Thüringer Rostbratwurst, Nordhessische Ahle Worscht – Produkte und Gerichte, die für eine bestimmte Region, einen besonderen Geschmack, ein spezielles Rezept und für Qualität stehen. Genauso bekannt könnte bald ein Produkt aus dem UNESCO-Biosphärenreservat Rhön werden: Metzgereien aus dem Netzwerk der Dachmarke Rhön arbeiten derzeit länderübergreifend an einem Schinken nach einheitlichen Qualitätsstandards. Ende Januar ist das Projekt gestartet: Die teilnehmenden Betriebe in Bayern, Hessen und Thüringen haben erstmals Schweinefleisch mit der neuen Würzmischung gesalzen. Jetzt heißt es abwarten und reifen lassen.

Geboren wurde die Idee in Rasdorf, wo im Jahr 2019 mit Tausenden Besucherinnen und Besuchern der erste Rhöner Schinken- und Destillationsmarkt stattfand. Die zweite Auflage im Jahr 2021 musste zwar coronabedingt ausfallen, Schinken- und Schnaps-Spezialitäten standen aber im September beim „Besonderen Feierabendmarkt“ im Mittelpunkt – inklusive Prämierung ausgewählter Produkte. Bei einer anschließenden Feedback-Runde zum Feierabendmarkt mit den Brennereien und Metzgereien, dem Verein Rasdorfer GenussKultur e. V. und der Rhön GmbH stießen die Metzgermeister Christoph Budenz, Richard Kleinhenz und Ludwig Leist erste Überlegungen zur Etablierung eines luftgetrockneten Rhöner Schinkens an. Die Idee dahinter: Die Förderung der regionalen Produkte und Wertschöpfungsketten.

Das Produkt

Nach intensivem Austausch mit Thomas König von der Abteilung Marke und Produkt der Rhön GmbH und Matthias Weller, Vorsitzender des Vereins Rasdorfer GenussKultur, stand nur kurze Zeit später das Konzept für das Produkt. Der luftgetrocknete Schinken soll sich durch drei Merkmale auszeichnen: ein einheitliches Rohprodukt, einheitliche Würzung nur mit Naturgewürzen sowie einheitliche Reifung. Das Fleisch trägt – wie später auch der fertige Schinken – das Siegel „Qualität des Biosphärenreservats! Die Rhön“ und stammt ausschließlich von Strohschweinen, idealerweise Bio-Schweinen. Das Fleisch wird mit einer von den Projektbeteiligten gemeinsam abgestimmten Mischung aus Naturgewürzen eingesalzen, deren Rezeptur geschützt ist. Nach der Salzung reift der Schinken schließlich für sechs Monate bei perfekter Luftfeuchtigkeit.

Ende Januar haben nun sieben Metzgereien aus dem Netzwerk der Dachmarke Rhön erstmals Fleisch gesalzen: in Bayern die Betriebe Kleinhenz (Unterleichtersbach) und Koob (Neustadt), in Hessen die Betriebe Budenz (Rasdorf), Richter (Eiterfeld), Henkel (Hofbieber-Mahlerts) und Leist (Hilders) sowie in Thüringen der Betrieb Wenzel (Urnshausen). Erste Kostproben des „neuen“ Schinkens – der genaue Name bleibt noch geheim – werden am 9. September auf dem nächsten Besonderen Feierabendmarkt in Rasdorf angeboten. Offiziell präsentiert wird das Produkt dann am 11. Ostheimer Wurstmarkt, der in diesem Jahr am 8. und 9. Oktober stattfindet. +++ pm

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