Länder halten sich Schulschließungen ab Herbst weiter offen

Nur Thüringen will sich überhaupt nicht festlegen

15 der 16 Bundesländer halten sich Schulschließungen als mögliche Corona-Maßnahme ab Herbst weiter offen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der „Bild“. Demnach schließt nur Niedersachsen Schulschließungen kategorisch aus. Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) sagte der „Bild“ dazu: „Wir werden alles dafür tun, dass keine Schulen mehr geschlossen werden müssen.“

Die Politik müsse bei allen künftigen Entscheidungen in der Corona-Pandemie noch viel stärker als zuvor die Interessen der Schüler „in den Vordergrund stellen“. Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) sagte der Zeitung: „Ich halte Schulschließungen für Wahnsinn, das ist ein deutscher Sonderweg und ich werde mich dafür einsetzen, dass es nicht erneut dazu kommt.“ Auch Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) spricht sich klar gegen Schulschließungen aus: „Nach allem, was wir heute wissen, müssen Schulschließungen für diesen Winter ausgeschlossen werden. Diese jetzt ins Gespräch zu bringen, ist unverantwortlich.“

Unter den Bundesländern plädieren zudem Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und das Saarland für ein Offenhalten der Schulen bei einer erneuten Corona-Welle, schließen Schulschließungen jedoch nicht aus. Nur Thüringen will sich überhaupt nicht festlegen. Auf die „Bild“-Anfrage zum Ausschluss von Schulschließungen teilte ein Sprecher des Thüringischen Bildungsministerium mit: „Die Antwort auf diese Frage ist derzeit seriös nicht möglich.“ Unter Verweis auf die laufenden Verhandlungen im Bund zur zukünftigen Rechtslage im Bundesinfektionsschutzgesetz hieß es ferner: „Diese Debatte muss zuerst geführt werden. Im Vorgriff wird sich Thüringen hierzu derzeit nicht öffentlich äußern.“ +++