Kreml-Kritiker Chodorkowski: Putin nur mit Hilfe der Armee stürzbar

NATO-Generalsekretär kündigt weitere Stärkung der Ostflanke an

Der Kreml-Kritiker und frühere Oligarch Michail Chodorkowski sieht in Russland keinen unmittelbar bevorstehenden Regimewechsel. Es seien zwar „Erosionen im Mittelbau des Staatsapparates“ zu beobachten, „aber diese Bewegung, diese Erosion wird in naher Zukunft nicht zu einem regimechange führen“, sagte er der RTL-/ntv-Redaktion. Chodorkowski fügte hinzu: „Es kann in Russland nur zu einem Aufstand kommen, wenn die Armee begreift, dass sie in der Ukraine verliert oder verloren hat. Dann wird Putin ein großes Problem mit der Armee haben. So war es bisher immer in der russischen Geschichte.“

Mit Blick auf Waffenlieferungen an die Ukraine sagte der Kreml-Kritiker: „Die Ukraine wird keinen Widerstand leisten können ohne regelmäßige Waffenlieferungen. Putin weiß das, die Ukraine weiß das und ich hoffe sehr, dass auch die westlichen Entscheidungsträger das wissen und verstehen.“ Chodorkowski bekräftige zudem: „Putin ist kein Staatsoberhaupt eines regulären Staates. Putin ist ein Bandit, ein Verbrecher.“

NATO-Generalsekretär kündigt weitere Stärkung der Ostflanke an

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat eine weitere Stärkung der Ostflanke des Verteidigungsbündnisses angekündigt. Es sollten weitere Gefechtseinheiten in Bulgarien, Rumänien, Ungarn und der Slowakei stationiert werden, sagte er am Mittwoch in Brüssel. Das entspricht einer Verdoppelung der Zahl der Kampfverbände an der Ostflanke. Die Maßnahme soll laut Stoltenberg am Donnerstag beim Gipfel der Staats- und Regierungschefs der NATO in Brüssel beschlossen werden. Bisher gibt es NATO-Battlegroups in den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie in Polen. Dabei handelt es sich um multinationale Kampftruppen, die zu Ausbildungs- und Übungszwecken zusammengestellt werden. +++