Krankenhausapotheker wegen Lieferengpässen bei Medikamenten besorgt

Keine Probleme in Osthessen

Angesichts der zunehmenden Lieferengpässe bei einer Vielzahl von Medikamenten schlägt der Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) Alarm. „Wir schrammen knapp an richtig großen Problemen und einem echten Patientenschaden vorbei“, sagte ADKA-Präsident Frank Dörje der Wochenzeitung „Die Zeit“. In einem der reichsten Länder der Welt habe man ein „extremes Systemversagen“, so Dörje weiter.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Gesundheitsexperte Karl Lauterbach forderte Sanktionen für Hersteller, die Medikamente trotz bestehender Verträge mit den Krankenkassen nicht liefern. Sie sollen dann künftig von den Kassen nicht mehr berücksichtigt werden. Zudem forderte Lauterbach die Hersteller auf, lebensnotwendige Arzneien wieder in Europa zu produzieren. „Gern sollen die Hersteller dann auch eine Abnahmegarantie bekommen“, so der SPD-Politiker in der „Zeit“. Derzeit werde die Lage verharmlost: „Es fehlen teilweise lebenswichtige Medikamente, für die es keine Alternativen gibt.“ Auch in der CDU wird über Konsequenzen aus den Lieferengpässen nachgedacht. So plädiert der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Hennrich unter anderem für eine Meldepflicht bei Lieferproblemen und eine nationale Arzneimittelreserve. „Für versorgungsrelevante Arzneimittel und wenn ein Engpass droht sollten wir auch Exportverbote erlassen“, sagte der Politiker der „Zeit“. Im Gesundheitsministerium sieht man die Lieferengpässe mit weniger Besorgnis, wie eine Kleine Anfrage des FDP-Politikers Andrew Ullmann ergeben hat, über welche die Wochenzeitung berichtet. In der Antwort des Ministeriums heißt es: „Lieferengpässe bei Arzneimitteln sind nicht mit therapeutisch relevanten Versorgungsengpässen für Patientinnen und Patienten gleichzusetzen.“ Es stünden oft Alternativen bereit. Der FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann sieht das anders: „Die Bundesregierung versucht, zu beschwichtigen und ihr eigenes Versagen zu vertuschen.“

Keine Probleme in Osthessen

Auf Nachfrage von fuldainfo.de erklärte das Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda, das es nicht von Lieferengpässen bei Medikamenten betroffen sei. Da die Klinik in kontinuierlichem Austausch mit der Apotheke steht, werden wir stets über Medikamentenrückrufe benachrichtigt oder über einschneidende Engpässe frühzeitig informiert, sodass rechtzeitig gehandelt werden kann. Unsere Krankenhausapotheke ist außerdem Teil einer Einkaufsgemeinschaft, daher ist die Medikamentenversorgung gut abgedeckt – für uns sehr wichtig, da hierdurch auch weiterhin die kompetente Versorgung unserer Patienten gewährleistet ist.

Das Klinikum Fulda ist derzeit nicht von Lieferengpässen betroffen. Nicht zuletzt aufgrund guter vorausgehender Planungen stehen die erforderlichen Medikamente unseren Patientinnen und Patienten ohne Einschränkungen zur Verfügung. Auch in der Helios Klink in Hünfeld gibt es keine Lieferengpässe man werde von der Apotheke der Helios Klinik in Meiningen beliefert.  Von dort wurden noch keine Informationen zu Lieferengpässen gemeldet. +++