Krankenhäuser rufen zu Protesten auf

Bundesweiter Protesttag „Alarmstufe rot“ am 20. September

Kundgebungen in Berlin und bundesweit: Der 20. September steht für die Krankenhäuser in Deutschland unter dem Motto „Alarmstufe rot“. In Frankfurt ruft die Krankenhausgesellschaft Hessen (HKG) in einem Bündnis mit weiteren Institutionen für kommenden Mittwoch ab 11:00 Uhr auf dem Römer zur Kundgebung auf. Die Krankenhäuser fordern vor allem einen sofortigen Inflationsausgleich und die vollständige Finanzierung der Tarifsteigerungen, um die für sie extrem gestiegenen Kosten ausgleichen zu können. Die Bundesregierung sowie die Länder verweigern bislang einen Ausgleich.

Das hat zur Folge, dass die Krankenhäuser ihre Preise nicht an die gestiegenen Kosten anpassen können. So kann nahezu kein Krankenhaus mehr seine Ausgaben aus den laufenden Einnahmen bezahlen. In Folge dessen überschulden sich viele Kliniken, steuern auf Insolvenzen zu und müssen im schlimmsten Falle schließen.

„Notwendig ist eine verlässliche Finanzierung, da punktuelle staatliche ‚Hilfspakete‘ die Kosten der Inflation nicht auffangen können“, betont der Vorstandsvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft katholischer Krankenhäuser in Hessen (AkKH), der Fuldaer Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch: „Wir benötigen finanzielle Sicherheit für unsere Träger und ihre Beschäftigten, die sich nur so mit ganzer Kraft um die Versorgung der Patienten kümmern können.“

Denn auch die katholischen Krankenhäuser sind, wie alle freigemeinnützigen Krankenhäuser, von Inflation und vor allem fehlender Refinanzierung betroffen. „Wenn die Politik nicht endlich zeitnah handelt, erleben wir womöglich einen kalten Strukturwandel mit Insolvenzen, Schließungen und erheblichen Nachteilen für die medizinische Versorgung der Menschen“, so Hubert Connemann, Geschäftsführer der AkKH. „Waren Insolvenzen früher ein Einzelfall, so könnten sie zukünftig Normalität sein“. +++ pm

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