Konzert der Rhönlerchen zum 50-jährigen Gründungsjubiläum

Die ehemaligen Kinder sind inzwischen längst erwachsen

Sie singen mehrstimmig, waren sehr erfolgreich und standen seit Jahrzehnten nicht mehr zusammen auf der Bühne: Nein, die Rede ist nicht von ABBA, sondern von den Rhönlerchen, jenem Kinderchor, der unter der Leitung seines Gründers Johannes Neuwirth die Rhönlieder in die Welt hinaustrug. Anders als bei ABBA standen hier keine digitalen Abbilder auf der Bühne. In der Rhön wird alles noch selbst erledigt, sodass über 70 Sängerinnen (und auch zwei Sänger!) aus den drei Jahrzehnten, in denen der Chor auftrat, am 4. Juni in der Stadthalle in Gersfeld ein Konzert gaben.

Die ehemaligen Kinder sind inzwischen längst erwachsen, aber gelernt ist gelernt, und dem schönen Klang der bekannten Lieder konnte die Zeit nichts anhaben. Der 84-jährige ehemalige Chorleiter Herr Neuwirth ließ es sich nicht nehmen, seine „jungen Damen“ zu dirigieren. Die Freude am Singen, die die ehemaligen Chormitglieder über die Jahrzehnte hinweg verbindet, war deutlich zu spüren. In der mit über 400 Zuhörern voll besetzten Stadthalle wurde Erinnerungen wach, als „Ich weiß basaltene Bergeshöh’n“ und das Rennsteiglied erklangen. Während der Pause waren Bilder von den vielen Reisen des erfolgreichen Chores zu sehen, die die Rhönschüler nach Berlin, Chester, Crediton, London, Paris, Prag und sogar nach Rom zum Papst führten.

Der typische „Sound“ der Stücke begeisterte das Publikum, das neben dem Gesang auch das Engagement von Herrn Neuwirth und seiner Frau Rosemari sowie die langjährige virtuose Klavierbegleitung durch Hans-Joachim Rill zu schätzen wusste. Ehrengast der Veranstaltung war der Sänger Gregor Nüdling senior, der viele Jahre mit dem Chor gemeinsam aufgetreten war. Beim Jubiläumskonzert wurde er durch seinen Sohn Gregor Nüdling junior würdig vertreten. Es gab sogar einen Livestream über Youtube, sodass der Auftritt in der ganzen Welt verfolgt werden konnte. Michael Weinig, der auch als Moderator durch den Abend führte, hatte sich dankenswerterweise der Technik angenommen. Die Organisation des gesamten Events, von der ersten Kontaktaufnahme über die Notenbeschaffung bis zur Stimmprobe, übernahmen federführend Michaela Wiefhoff und Julia Grob.

So konnten die Lerchen wieder einmal nach Hause schwirren und voller Wiedersehensfreude einem dankbaren Publikum einen gelungenen Konzertabend bieten. Und es soll nicht der letzte dieser Art gewesen sein: Am 4. Advent ist in der Barockkirche Gersfeld ein Weihnachtskonzert geplant. +++ Katy Haarmann