Kommunen prangern „Flickschusterei“ in Bildungspolitik an

Deutschland muss mehr Tempo vorlegen

Berlin. Der Deutsche Städte-und Gemeindebund hat die „Flickschusterei“ im Bildungsbereich angeprangert. Speziell beim Ausbau der Ganztagsschulen müsse Deutschland mehr Tempo vorlegen, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ mit Blick auf eine an diesem Dienstag vorgestellte Bertelsmann-Studie. Danach wird es rund 40 Jahre dauern, bis ein flächendeckendes Angebot bereitsteht. „So lange können wir nicht warten“, kritisierte Landsberg. „Der bloße Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Grundschulkinder löst keine Probleme“, mahnte der Gemeindebund-Hauptgeschäftsführer. Es drohe die Gefahr, dass „ein Flickenteppich an Betreuungsangeboten ohne einheitlichen pädagogischen Ansatz“ geschaffen werde. Ein solcher Rechtsanspruch auf Betreuung, etwa in einem Hort, würde zudem die Verantwortung den Kommunen zuschieben. Landsberg lehnte dies strikt ab und drängte auf mehr Investitionen von Bund und Ländern. Allein die Kosten für insgesamt rund 50.000 zusätzliche Kräfte würden jedes Jahr Personalkosten in Höhe von 2,8 Milliarden Euro verursachen. „Diese gewaltige Aufgabe ist nur von Bund, Ländern und Kommunen gemeinsam zu schultern“, sagte Landsberg. +++