Klartext mit Radtke - Jeff Bezos, der tiefe Fall der SPD und ein Wort zu Trump

Der Niedergang der SPD

Klaus-Radtke

Liebe Leser, sicher werden Sie mir keinen Sozialneid unterstellen, wenn ich die dreitägige Hochzeitsorgie von Jeff Bezos als ziemlich geschmacklos empfinde. Auch wenn viel Geld in Venedig bleibt und einiges gespendet wurde, so ist der ökologische Fußabdruck doch immens. 200 VIPs, die mit Privatjets oder ihren Privatyachten anreisen und ihre etwa 250 Bodyguards mitbringen. Ein tagelanges Spektakel mit vermeintlich imponierendem Programm wie einer Pyjama Party und von „Silikon“-Lauren geplanten 27 Outfits für drei Tage.

Stellen Sie sich, liebe Leser, einmal folgendes vor: Das durchschnittliche Bruttogehalt in Deutschland für Vollzeitbeschäftigte lag im Jahr 2024 bei etwa 5.186,00 Euro brutto im Monat. Rechnen wir die Steuer herunter, beläuft sich das Nettogehalt auf etwa 3.400,00 – abhängig natürlich von der Steuerklasse. Von dieser Summe ziehen wir einmal 650,00 Euro Miete, 80,00 Euro Nebenkosten, 400,00 Euro Lebensunterhalt, 140,00 Euro Versicherungen, 100,00 Euro Sprit, 150,00 Euro Reparaturen/Aufwendungen und 380,00 Euro für Sonstiges (Urlaub, Altersvorsorge, etc.) ab. Dann bleiben frei verfügbar noch 1.500,00 Euro. Gehen wir einmal davon aus, dieser Betrag könnte jeden Monat gespart werden. So hätte derjenige in jedem Jahr die Möglichkeit, 18.000 Euro zurückzulegen. Jeff Bezos verfügt über ein Vermögen von rund 230 Mrd. Euro. Der in meinem Beispiel herangezogene Durchschnittsverdiener müsste knapp 13 Millionen Jahre leben und arbeiten, damit er auf dieses gigantische Vermögen kommt. Ja, Sie haben richtig gelesen DREIZEHN MILLIONEN Jahre. Kein Rechenfehler. Allein für die vielen Flugzeuge, Yachten und die etlichen Häuser im Wert von bestimmt 3 Milliarden Euro, die Bezos besitzt, müsste er knapp 167 Tausend Jahre existieren. Das scheint unwahrscheinlich und zeigt sicher ganz plastisch auf, dass die Vermögensverteilung auf dieser Welt keinesfalls adäquat ist.

Die BILD schwärmt davon, „dass wahre Liebe sich nicht kaufen lässt – aber feiern. Mehr Liebe, Glamour und Luxus geht nicht“. Doch auch für Jeff Bezos und Lauren Sanchez gilt die unzerstörbare Weisheit des großen griechischen Denkers Sokrates: Heirate oder heirate nicht – du wirst beides bereuen. Mal sehen, wie lange es hält.

Der Niedergang der SPD

Zur Erinnerung: Die SPD hat in diesem Jahr das schlechteste Wahlergebnis bei einer Bundestagswahl eingefahren. Sonst lag sie immer bei ca. 25 Prozent, in 2025 waren es gerade einmal 16,4 Prozent. Hauptverantwortlich dafür: Lars Klingbeil, der sich mit diesem schlechten Ergebnis zum Vizekanzler, Finanzminister und zum Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion küren ließ. Dies „dankte“ die Partei ihm nun auf dem Bundesparteitag in Berlin. Die Wiederwahl zum Co-Parteichef wurde zu einem Desaster und einer Abrechnung. Mit 66,4 Prozent, eines der schlechtesten Ergebnisse überhaupt. Wie grottenschlecht das Ergebnis war, erkennt man allein am Abschneiden von Bärbel Bas, die 95 Prozent erhielt. Die SPD geht als ehemalige Volkspartei einem gefährlichen Schrumpfungsprozess entgegen. Der Parteitag wurde zur Generalabrechnung, Aufarbeitung und Fehleranalyse sowie dem Aufzeigen von Konsequenzen. Gelungen scheint Letzteres wohl eher nicht zu sein. Eine verheerende Entwicklung. Sicher ist das schlechte Abschneiden zum Teil mit der weiteren Aufspaltung der Parteienlandschaft zu erklären. Die LINKE, die Grünen und das BSW knabbern vergnüglich an der Substanz der SPD. Doch auch zur AfD sind viele SPD-Wähler gewandert. Hauptursache ist jedoch die Realitätsverweigerung der Genossen auf fast jedem kritischen Sektor. Je schwächer die ehemaligen großen Parteien wie CDU und SPD werden, je größer die Wahrscheinlichkeit, dass in Zukunft Dreier oder Viererbündnisse geschmiedet werden müssen. Und dies ist völlig kontraproduktiv. Und dass die SPD ein Verbotsverfahren für die AfD als einzigen Punkt einstimmig beschlossen hat, ist völlig absurd. Eine Partei, die 8 Prozent mehr hat, als die SPD soll verboten werden. Demokratischer Irrsinn. Was war die SPD einmal eine stolze Partei. Mit großen Kanzlern wie Helmut Schmidt und Gerhard Schröder.

Ein Wort zu Trump

Noch vor nicht allzu langer Zeit verging kein Tag, an dem man sich in Deutschland seitens der Politik und der Medien über Präsidentschaftskandidat Donald Trump echauffierte, seine Art und seine Frisur mit Spott beschrieb. Und heute? Da wird er ernst genommen und teilweise gefeiert. Selbst kritische Medien attestieren ihm nun, dass er alles daransetzt, seine Wahlversprechen einzulösen und sich für Frieden in der Welt zu engagieren, Impulse setzt und versucht, z. B. eine Lösung für den Nahen Osten zu finden und diese auch unter allen Umständen zur realisieren. Trotzdem empfand ich die SMS, die NATO Chef Rutte an ihn gesendet hat, mehr als peinlich. Trump schätzt diese Art der Anbiederung sicher nicht besonderes.

„Herr Präsident, lieber Donald, herzlichen Glückwunsch und danke für Dein entschlossenes Handeln im Iran, das war wirklich außergewöhnlich und etwas, das sich sonst niemand zu tun getraut hat. Es macht uns alle sicherer. Du steuerst auf einen weiteren großen Erfolg in Den Haag heute Abend zu. Es war nicht einfach, aber wir haben sie alle dazu gebracht, 5 Prozent zu unterzeichnen! Donald, Du hast uns an einen wirklich, wirklich wichtigen Punkt für Amerika, Europa und die Welt geführt. Du wirst etwas erreichen, was KEIN amerikanischer Präsident seit Jahrzehnten geschafft hat. Europa wird in GROSSEM Stil zahlen, wie es sollte, und das wird Dein Sieg sein. Gute Reise und bis später beim Abendessen mit Seiner Majestät! Mark Rutte“

In diesem Zusammenhang muss man auch noch ein Wort über Biden verlieren. Biden, seine Familie, insbesondere seine Frau und sein gesamtes Umfeld haben sich schuldig – wenn nicht strafbar – gemacht. Mit der Verheimlichung seines gesundheitlichen und geistigen Zustandes. In einer Art und Weise, die dem Fass den Boden ausschlägt. Mehrere amerikanische Journalisten haben das aufwändig recherchiert und in anschaulicher Weise dargestellt. Beim Lesen läuft es einem kalt den Rücken herunter. Unfassbar, wie das gesamte amerikanische Volk hinters Licht geführt wurde. Die bedeutendste Nation der Welt, die zeitweise von einem geistig umnachteten Präsidenten geführt wurde. Insofern hat Trump recht, wenn er sagt: Wenn er 2022 Präsident gewesen wäre, hätte Putin die Ukraine nicht angegriffen. Im Zusammenhang mit der Schwäche Europas und insbesondere auch Deutschlands ergibt das durchaus Sinn. +++

Bitte bleiben Sie engagiert! In diesem Sinne grüße ich Sie herzlich Klaus H. Radtke +++


Popup-Fenster

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*