Kläranlage Wiesen – Tag der offenen Baustelle

Die neue Technik soll möglichst noch vor dem Winter in den Probebetrieb gehen

Am vergangenen Freitag wurde allen Interessierten die Möglichkeit einer Besichtigung der Kläranlage Wiesen am „Tag der offenen Baustelle“ gegeben. Bürgermeister Markus Röder begrüßte die am Bau Beteiligten, interessierte Bürger sowie die Mitglieder der gemeindlichen Gremien. Alle waren gekommen, um sich über dieses Millionenprojekt und den aktuellen Stand der Baumaßnahme zu informieren.

Der Bürgermeister erläuterte die Hintergründe dieser für die Abwasserbehandlung der Gemeinde Hofbieber wichtige Maßnahme sowie technische und finanzielle Details. Die ursprüngliche Teichkläranlage Wiesen, welche derzeit für die Reinigung des Abwassers von 3.500 Einwohnergleichwerten aus den Ortsteilen Hofbieber, Allmus, Niederbieber, Traisbach und Wiesen ausgelegt ist, wird auf 7.000 Einwohnergleichwerte erweitert und in die neue, effektive 4-Phasen-BIOCOS-Technik umgebaut. Hierfür wurden zwei neue dreigeteilte Stahlbetonbecken errichtet und die neue Maschinentechnik bereits darin montiert.. Ebenfalls wurde das neue Betriebsgebäude weitestgehend fertiggestellt, worin unter anderem die neuen Schaltschränke und Belüfter untergebracht werden.

Die neue Technik soll möglichst noch vor dem Winter in den Probebetrieb gehen. Da derzeit aber in einigen Bereichen (insbesondere bei der Elektrotechnik) Lieferschwierigkeiten bestehen, könnte es hier zu Verzögerungen kommen. Nach Beginn des Probebetriebs kann im Frühjahr 2022 im Bereich des noch vorhandenen 2. Teiches mit dem Bau eines Regenüberlaufbauwerkes (2. Bauabschnitt) begonnen werden. Wenn die Anlage vollständig erweitert ist, wird ein Abwassersammler von Langenbieber nach Niederbieber gebaut, um das Abwasser von Kleinsassen, Schackau und Langenbieber nach Aufgabe der Kläranlage Langenbieber über Niederbieber nach Wiesen leiten zu können.

Die Kläranlage ist dafür ausgelegt, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt auch das derzeit in den Kläranlagen Wittges und Egelmes behandelte Abwasser mit aufnehmen kann. Die Kosten des 1. und 2. Bauabschnittes waren mit 4,7 Millionen Euro veranschlagt. Durch die derzeitige allgemeine Kostensteigerung sowie einige im Zuge des Planungsfortschrittes sinnvoll und notwendig gewordene Erweiterungen/Optimierungen (z. B. Neubau statt Erweiterung des Betriebsgebäudes, Bau eines Fäkalannahmebehälters, Fotovoltaik und hocheffiziente Belüfter) und Mehrmengen bei der Gründung werden sich diese Kosten voraussichtlich auf 5,7 Millionen Euro erhöhen. Für die Gesamtmaßnahme werden sich die veranschlagten Kosten von 6 Millionen Euro auf voraussichtlich 7 Millionen Euro erhöhen. Es konnten damit aber auch weitere Fördermittel für Klimaschutzmaßnahmen generiert werden. Zudem werden durch die verbesserte Reinigungsleistung Mittel für Abwasserabgabe verrechnet und zukünftig eingespart. +++ pm