Kardinal Marx: „Kirche darf sich nicht selbst feiern“

Vielleicht könne Ostern in diesem Jahr gerade das zeigen, was es im Kern sei

Kardinal Reinhard Marx

Der frühere Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz (DBK), der Münchner Kardinal Reinhard Marx, hat die Kirche davor gewarnt, an Ostern sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. „Die Feier des Gottesdienstes und das Gebet brauchen den Blick auf die Schwachen, Kranken und Sterbenden“, schreibt Marx in einem Gastbeitrag für den „Mannheimer Morgen“. Kirche dürfe sich „nicht selbst feiern“ und „darf den Blick nicht nur auf sich selbst richten, wenn wir unsere Osterfreude im Gottesdienst – zu Hause, an den Bildschirmen – feiern“. Die Freude am Evangelium könne ohne Barmherzigkeit ungerecht, „ja mehr noch, selbstgerecht werden“, so der Münchner Kardinal. „Dann öffnet sich der Himmel nicht, sondern er verschließt sich, weil wir uns verschließen. Wir sollten diese christliche Prägung positiv leben in der Hinwendung zu den Schwachen, so wie es uns etwa die Menschen, die in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen Dienst tun, oder die Seelsorgerinnen und Seelsorger, die bei den Sterbenden sind, beispielhaft vorleben“, schreibt Marx weiter. Man werde als Christen keine vollen Kirchen und kraftvollen Gesänge an Ostern haben, „aber wir sind und bleiben Menschen der Hoffnung“. Vielleicht könne Ostern in diesem Jahr gerade das zeigen, was es im Kern sei: „Ein Fest der Unterbrechung und Begegnung, ein Fest des Lebens und der Auferstehung.“ +++

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