Kaffeesteuer: Ein Milliardengeschäft mit langer Geschichte

Die Geschichte der Kaffeesteuer reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück

Der deutsche Zoll erhebt jährlich rund eine Milliarde Euro Kaffeesteuer, ein wichtiger Beitrag zur Finanzierung staatlicher Leistungen. Auch im Bezirk des Hauptzollamts Gießen spielen Kaffee und die damit verbundene Steuer eine bedeutende Rolle: 39 kleine Röstereien und 61 Importeure sind hier ansässig.

„Die Kaffeesteuer und auch der Kaffeeschmuggel beschäftigen den Zoll schon seit langem“, erklärt Michael Bender vom Hauptzollamt Gießen. „Es kommt immer wieder vor, dass wir Schmuggler aufgreifen, die versuchen, von den niedrigeren Kaffeepreisen in unseren Nachbarländern ohne Kaffeesteuer zu profitieren.“ Allein im letzten Jahr erhob das Hauptzollamt Gießen 12,6 Millionen Euro Kaffeesteuer.

Die Geschichte der Kaffeesteuer reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück, als der steigende Kaffeekonsum in Preußen sogar zu einem Einfuhrverbot und einem staatlichen Kaffeemonopol führte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Einfuhrzoll schließlich in eine Verbrauchsteuer umgewandelt.

Heute zählt die Kaffeesteuer neben Alkohol-, Bier-, Schaumwein- und Tabaksteuer zu den wichtigsten Verbrauchsteuern in Deutschland. Im Jahr 2023 nahm der Zoll insgesamt rund 62,4 Milliarden Euro durch Verbrauchsteuern ein, wovon der Großteil dem Bund zufließt. Diese Einnahmen ermöglichen wichtige Investitionen in Bildung, Familie, Forschung und Infrastruktur sowie die staatliche Bezuschussung der Renten- und Sozialsysteme.

So trägt jeder Kaffeetrinker mit seiner Tasse Kaffee nicht nur zu seinem eigenen Genuss bei, sondern auch zur Finanzierung wichtiger staatlicher Aufgaben. +++

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