Bad Soden-Salmünster. Am Dienstag sind 44 junge Flüchtlinge in die ehemalige Kurklinik St. Georg in Bad Soden-Salmünster eingezogen. Die vom Jugendamt betreuten Flüchtlinge kommen unter anderem aus Syrien, Irak, Afghanistan, Somalia und Eritrea und sollen dort etwa drei Monate wohnen. Die Gruppe war bisher provisorisch im Jugendzentrum Ronneburg sowie vorher im Jugendwaldheim Hasselroth untergebracht.
Wie Kreisbeigeordneter Matthias Zach mitteilt, sind in dem Gebäude in Bad Soden-Salmünster inzwischen alle sicherheitstechnischen und gesundheitsrelevanten Auflagen erfüllt und umgesetzt worden. Nach einer abschließenden Begehung mit Vertretern der Heimaufsicht des Jugendamtes sowie Gefahrenabwehr und Brandschutz konnte am Montag die offizielle Freigabe erteilt werden.
Nun kann in der ehemaligen Kurklinik die erfolgreiche Arbeit mit dem bewährten Jugendhilfeträger fortgesetzt werden. Wie bereits seit mehreren Wochen wird sich der Verein für sozialpädagogisches Management aus Hammersbach (VSPM) verantwortlich um die ganztägige Betreuung und Versorgung. Gemeinsam mit anderen Organisationen werden intensive Kurse zur Sprache und Kultur angeboten. Zudem solle es auch in Bad Soden-Salmünster eine enge Kooperation mit den kommunalen Stellen, Vereinen und Initiativen geben. „Unsere jungen Leute arbeiten hervorragend mit und haben seit Oktober erhebliche Fortschritte gemacht“, sagt Jochen Mahnke, Vorsitzender des VSPM.
Der Mietvertrag ist bis Ende März vorgesehen, um dann andere Optionen zu nutzen. „Das Jugendamt ist seit geraumer Zeit mit freien Trägern in engem Kontakt, um weitere Einrichtungen für unbegleitete minderjährige Ausländer zu eröffnen“, erläutert Zach. Mehrere erfahrene freie Jugendhilfeträger bereiten sich darauf vor, im Frühjahr zusätzliche Angebote bereit zu halten.
„Die Betreuung der Kinder und Jugendlichen ist für uns eine große Verantwortung und Herausforderung“, sagt Zach. Für die insgesamt bis heute in allen Einrichtungen im Kreis untergebrachten rund 400 jungen Flüchtlinge ist in Abstimmung mit dem Jugendamt inzwischen ein gut funktionierendes Netzwerk aus Betreuung, Fürsorge, Fortbildung und Freizeit entstanden.
Neben dem Schulbesuch, dem Deutschunterricht sowie der Vermittlung von kulturellen Werten und Inhalten muss der komplette Alltag organisiert und gesteuert werden. Oftmals sind auch traumatische Erlebnisse aus der Heimat oder während der zum Teil monatelangen Flucht zu verarbeiten. Außerdem müssen die jungen Erwachsenen behutsam lernen, auf eigenen Füßen zu stehen. +++ fuldainfo
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