Jerusalemweg in Fulda eröffnet

Friedenstaube als Symbol für den Frieden enthüllt

Im Fuldaer Barockviertel unterhalb der Michaelskirche ist am Samstag der Startpunkt des Jerusalemweg offiziell seiner Bestimmung übergeben worden. Ursprünglich war beabsichtigt, den Jerusalem während des Hessentags in Fulda 2021 zu eröffnen, wie Stadtpfarrer, Dechant und Ehrendomkapitular Stefan Buß heute bei der feierlichen Eröffnungszeremonie mitteilte. Pandemie-bedingt wurde der Hessentag jedoch abgesagt. Alles beginnt mit dem ersten Schritt: Pilgern liegt nicht nur im Trend, sondern schafft auch Offenheit für Begegnungen, baut Vorurteile sowie Ängste ab und stärkt das Vertrauen – diesem Gedanken haben sich die Initiatoren des Jerusalemwegs verschrieben, dessen Anfänge bis ins Jahr 2020 reichen. Seit Samstag (30.09.2023) ist Fulda offizieller Startpunkt für einen Zubringerweg.

Der Jerusalemweg ist der weltweit längste Friedens- und Pilgerweg sowie internationale Kulturroute. Er führt vom „Ende Europas“ in Finisterre (Spanien) bis nach Jerusalem und verbindet 15 Länder und die Kontinente Europa und Asien auf einer Strecke von mehr als 7.500 Kilometern. 2010 wurde der Jerusalemweg in Österreich unter anderem durch Johannes Aschauer initiiert und hat seither großes mediales Interesse international geweckt. Deutschland hat eine Etappe an der Jerusalemweg-Hauptroute sowie drei Zubringerwege. Fulda ist mit dem „JERUSALEMWEG DER APOSTEL“ neben Köln und Waldsassen/Volkenroda einer drei offiziellen Zubringerwege und somit Startpunkt in ein großes Abenteuer. Die Route von Fulda bis Jerusalem beträgt mehr als 5.000 Kilometer. Der Zubringerweg ab Fulda führt über Würzburg und Rothenburg ob der Tauber bis nach Donauwörth und dann gemeinsam mit dem Zubringer aus Richtung Köln weiter donauabwärts bis nach Passau, wo dann die drei deutschen Zubringerwege vereint sind und in Linz schließlich in die aus Spanien über Frankreich und die Schweiz nach Österreich kommende Hauptroute einmünden.

Um die Etablierung des weltweit längsten Friedens- und Kulturweges kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu festigen, wurde mit der Zertifizierung des Jerusalemweges als europäische Kulturroute begonnen und beschlossen, an besonderen Stellen das Zeichen des Jerusalemweges, die Friedenstaube aufzustellen als weithin sichtbares Wegzeichen, Symbol für den Frieden und der Völkerverständigung. So auch in Fulda. Die Friedenstaube befindet sich vor dem Eingang der Michaelskirche. Sie ist so ausgerichtet, dass sie exakt nach Jerusalem blickt.

OB Wingenfeld: Einen Impuls geben, diesen, andere oder auch neue Wege im Zeichen des Friedens zu beschreiten

„Wir sind erfreut, dass so viele heute hier direkt an der Michaelskirche zusammengekommen sind, um den Jerusalemweg von Fulda aus betrachtet, einzuweihen“, hieß der Fuldaer Oberbürgermeister, Dr. Heiko Wingenfeld, die Anwesenden herzlich willkommen. „Mit dem Jerusalem möchten wir einen Impuls geben, diesen, andere oder auch neue Wege im Zeichen des Friedens zu beschreiten“, so der OB, der den Initiatoren herzlich dankte. Weiter ging Oberbürgermeister Wingenfeld auf die Michaelskirche in Fulda ein, die mit der Grabeskirche in Jerusalem in ganz besonderer Weise verbunden ist. Der OB: „Alles beginnt mit dem ersten Schritt. Das ist auch ein Leitgedanke, der die Motivation des Initiators, Johannes Aschauer mitprägt. Johannes Aschauer ist den Jerusalemweg gegangen. Seine Botschaft ist es, den ersten Schritt zu wagen und sich auf neue Wege zu begeben. Wir fühlen uns als Stadt sehr geehrt.“

Der Jerusalemweg-Initiator und Buchautor Johannes Aschauer hieß die Eröffnung des Jerusalemweges einen „historischen Tag“, daneben dankte er Dr. Heiko Wingenfeld für seine Ausführungen, die aus dem Herzen kämen. „Der Jerusalemweg versucht, einen interreligiösen sowie interkulturellen Beitrag für ein gemeinschaftliches Miteinander und für den Frieden zu leisten. So soll uns der Jerusalemweg dazu ermutigen, zur eigenen Religion zu stehen, aber andere Glaubensrichtungen nicht zu verurteilen, sondern zu diesen Brücken zu bauen. Demnach soll der Jerusalemweg einen Beitrag leisten für ein gesellschaftliches Miteinander ohne Vorbehalte, für den Frieden, die Völkerverständigung und interkulturelle Beziehungen“, so Johannes Aschauer anlässlich der Eröffnung des Jerusalemweges heute in Fulda.

Stadtpfarrer Stefan Buß: Die Schritte nach Jerusalem sind wichtig; wichtiger sind jedoch die Schritte des Friedens zu gehen

Stadtpfarrer Stefan Buß verwies in seinem Redebeitrag auf den ersten kleinen Schritt. „Kleine Bewegungen verändern positiv unser Leben und genauso war es hier beim Jerusalemweg. Am Anfang stand eine Idee, der sich Mitstreiter anschlossen, um gemeinsam etwas Positives auf den Weg zu bringen“, so der Stadtpfarrer, Dechant und Ehrendomkapitular Stefan Buß, der Frau Yvonne Gärtner, Koordinatorin im Baudezernat, Dominik Höhl, Leiter der Tourist Information und Wirtschaftsförderung, und Mit-Initiator Johannes Aschauer herzlich für ihr Engagement dankte. Der Stadtpfarrer weiter: „Ich kann persönlich nicht sagen, ob ich es bis nach Jerusalem schaffe, aber die Schritte nach Jerusalem sind wichtig, wichtiger sind jedoch die Schritte des eigenen Herzens, die Schritte des Friedens zu gehen.“ Ferner rief der Ehrendomkapitular dazu auf, konfessionsübergreifend diesen gemeinsamen Gedanken zu pflegen. Darüber hinaus überbrachte er die Grüße des Fuldaer Bischofs, Dr. Michael Gerber, der als neuer stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz aktuell auf der Weltsynode in Rom weilt. Als leidenschaftlicher Pilger war der Zubringerweg für den Jerusalemweg in Fulda dem Fuldaer Bischof ein Anliegen, das er von Beginn an unterstützte. Für das Abrahamische Forum in Deutschland e.V. sprach außerdem Stephanie Krauch. Die heutige Eröffnungszeremonie wurde musikalisch begleitet von Natalya Oldenburg (Violine) und Erik Oldenburg (Oboe) von der städtischen Musikschule Fulda. +++ pm/ja

Hintergrund
Der Jerusalemweg ist der weltweit längste Friedensweg und Pilgerweg sowie internationale Kulturroute. Er führt vom „Ende Europas“ in Finisterre (Spanien) bis nach Jerusalem und verbindet 15 Länder und die Kontinente Europa und Asien auf einer Strecke von mehr als 7.500 Kilometern.

Der Jerusalemweg bringt verschiedene Religionen, Nationen und Kulturen in einem außergewöhnlichen Friedensprojekt zusammen und steht für gegenseitige Anerkennung, Toleranz und Wertschätzung der verschiedenen Lebensweisen. Jerusalem ist der wichtigste Ort für Christen und Juden, ist heiliger Ort für Muslime und gilt als Schnittpunkt der Weltreligionen. Wer auf dem Pilgerweg nach Jerusalem unterwegs ist, erreicht unter anderem viele bedeutsame historische Orte, Apostelgräber und zahlreiche UNESCO-Welterbestätte am langen Weg nach Jerusalem.

Der Jerusalemweg wurde in Österreich am 24.06.2010 initiiert und hat seither großes mediales Interesse international geweckt. Deutschland hat eine Etappe an der Jerusalemweg-Hauptroute sowie drei Zubringerwege. Fulda ist mit dem „JERUSALEMWEG DER APOSTEL“ neben Köln und Waldsassen/Volkenroda einer der Startpunkte der drei offiziellen Zubringerwege und somit Startpunkt in ein großes Abenteuer. Die Route von Fulda bis Jerusalem beträgt mehr als 5.000 Kilometer. Der Zubringerweg ab Fulda führt über Würzburg und Rothenburg ob der Tauber bis nach Donauwörth und dann gemeinsam mit dem Zubringer aus Richtung Köln weiter donauabwärts bis nach Passau, wo dann die drei deutschen Zubringerwege vereint sind und in Linz schließlich in die aus Spanien über Frankreich und die Schweiz nach Österreich kommende Hauptroute einmünden.

Um die Etablierung des weltweit längsten Friedens- und Kulturweges kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu festigen, wurde mit der Zertifizierung des Jerusalemweges als europäische Kulturroute begonnen und beschlossen, an besonderen Stellen das Zeichen des Jerusalemweges, die Friedenstaube aufzustellen. Dies als weithin sichtbare Wegzeichen, Symbol für den Frieden und der Völkerverständigung. Jede Friedenstaube wird so aufgestellt, dass sie exakt nach Jerusalem blickt.