Jahresgespräch von ZUFALL – Familienunternehmen setzt auf Seefracht

Umsatzerlöse steigen auf 286,2 Millionen Euro

Christoph Göbel und Michael Hamperl

Fulda. Der konsolidierte Umsatz der ZUFALL logistics group ist erneut gestiegen – und zwar auf 286,2 Millionen Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015. Das entspricht einem Zuwachs von 3,7 Prozent gegenüber 2014 (276 Millionen Euro). Im gleichen Zeitraum, ist die Zahl der beförderten Sendungen um 8,5 Prozent von 4,3 Millionen auf 4,6 Millionen gewachsen. „Insgesamt sind wir sehr zufrieden, weil wir insbesondere in den strategisch bedeutsamen Geschäftsfeldern zulegen konnten“, freut sich Christoph Göbel, Niederlassungsleiter Fulda, über das gute Ergebnis der Unternehmensgruppe für 2015 auf gestrigem Jahresgespräch der Friedrich Zufall GmbH & Co. KG. im Logistik Center am Standort Hünfeld, bei diesem Christoph Göbel und stellvertretender Niederlassungsleiter Michael Hamperl als Gesprächspartner fungierten. Bei der Zahl der Beschäftigten, legte die ZUFALL logistics group erneut deutlich zu. Zum Stichtag am 31.12.2015, arbeiteten 1.955 Frauen und Männer bei dem Familienunternehmen. Das entspricht einer Zunahme von 89 Beschäftigten (plus 4,8 Prozent). Mit 159 Auszubildenden (2014: 138) liegt die Ausbildungsquote bezogen auf Vollzeitstellen, bei etwa zehn Prozent.

Dynamisches Wachstum in Fulda

Christoph Göbel, Niederlassungsleiter FuldaAuch in der Niederlassung Fulda ist man mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden. Der Umsatz ist erneut gestiegen und beläuft sich auf 116,9 Millionen Euro. Das entspricht einem Zuwachs von 14,4 Prozent gegenüber 2014 (102,2 Millionen Euro). Im gleichen Zeitraum, ist die Zahl der beförderten Sendungen um 17,3 Prozent von 1,6 Millionen auf 1,8 Millionen gewachsen. „Wir sind auch in Fulda im vergangenen Geschäftsjahr mit unseren Kunden deutlich gewachsen und konnten weitere Unternehmen von unserem Angebot und unserer Kultur begeistern“, sagt Christoph Göbel.

Prozesse neu definiert

Damit alle speditionellen Prozesse künftig noch flexibler, schneller und reibungsloser, gestaltetet werden können, hat das Unternehmen zum 1. April 2016, mit der Einführung einer neuen Speditions-Software begonnen. Von der neuen Lösung des Herstellers „Anaxco“ sollen vor allem die Kunden profitieren: Deren Anbindung an das Transport Management System, wird einfacher und sicherer, relevante Informationen fließen schneller. Außerdem soll die Nutzung von Apps die Zusammenarbeit erleichtern und bequemer machen. „Wir möchten unsere Kunden auch digital mit Leistung verwöhnen. Es ist das größte und strategisch wichtigste IT-Projekt in der Firmengeschichte. Deshalb gehen wir bei der Umsetzung, entschlossen und diszipliniert vor. Die komplette Umstellung wird Ende 2019 abgeschlossen sein. Bis dahin unternehmen wir viele kleine Schritte in Richtung Integration“, so Niederlassungsleiter Christoph Göbel weiter. Für das gesamte Projekt – von der Aufnahme aller Ist-Prozesse, der Modellierung von Soll-Prozessen bis zur Anpassung und schrittweisen Einführung der Software, hat das Unternehmen Investitionen in Höhe von 2 Millionen Euro eingeplant.

Seefracht weiter stark im Fokus

Ein wichtiger Meilenstein in der weiteren Entwicklung der Logistikgruppe, ist die Übernahme der Unternehmen „Team Trans Hamburg GmbH“ (TTH) und „Team Trans Logistik GmbH“ (TTL), die rückwirkend zum 01.01.2016 erfolgte. Damit ist das Göttinger Familienunternehmen – nun mit einem eigenen Standort im Hamburger Hafen präsent. Die ehemaligen Eigentümer Birgit und Detlef Voelz, führen weiterhin die Geschäfte. Der Miteigentümer und Sales-Manager Bert Brinckmann, bleibt als Gesellschafter an Bord und verantwortet – wie bisher – den Vertrieb des jüngsten Mitgliedes der Unternehmensgruppe. Beide Unternehmen erwirtschafteten zusammen einen Umsatz von 13,5 Millionen Euro im vergangenen Geschäftsjahr und beschäftigen 31 Mitarbeiter. „Diese Akquisition ist ein unschätzbarer Vorteil für unsere Kunden“, ist sich Christoph Göbel gewiss, der anfügt: „Mit einem weltweiten Netzwerk von Partnern auf allen Kontinenten, langjährigen persönlichen Kontakten zu Reedereien sowie einem eigenen Umschlaglager im Hamburger Hafen, hat ZUFALL – nun direkten Zugriff auf alle Arbeitsschritte rund um die Verschiffung und Verzollung von Waren und Gütern. Außerdem stehen unseren Kunden, eigene Seefracht-Sammelcontainer zur Verfügung.“ Um die Entwicklung des Geschäftsbereichs Seefracht nachhaltig voranzutreiben, hat die Geschäftsführung auch organisatorische Änderungen vorgenommen: So wurde der Bereich Luftfracht separiert und unter die Führung von Mechthild Brandner gestellt, die seit 31 Jahren bei dem Unternehmen in Fulda tätig ist. Der eigenständige Bereich „Seefracht“, wird seit Anfang Februar 2016 von Sven Kollbaum verantwortet. „Dem aktuellen und bevorstehenden Entwicklungsprozess geben wir Zeit. Denn wir wollen als Team gemeinsam starten und gemeinsam ankommen“, so der Niederlassungsleiter weiter.

3.600 Quadratmeter Logistikfläche in Unterfranken

Michael HamperlZur Unternehmensstrategie des Logitikers gehört auch der Aufbau neuer Standorte. So wurde Mitte April, eine 3.600 Quadratmeter große Anlage im unterfränkischen Oberthulba bei Bad Kissingen in Betrieb genommen, die von der Niederlassung in Fulda gesteuert wird. „Von dort aus wollen wir Unternehmen aus der Region mit unserer kompletten logistischen Leistungspalette unterstützen“, erklärt Michael Hamperl, stellvertretender Niederlassung in Fulda. Am Standort Oberthulba bestehen Zulade-Möglichkeiten für tägliche Abfahrten in die wichtigen europäischen Wirtschaftszentren. Daneben bietet das Unternehmen in Oberthulba auch individuell passende Kontraktlogistik-Lösungen an, um die Wertschöpfungsketten von Unternehmen weiter zu optimieren. Für diese Zwecke steht unter anderem, ein eigenes Kleinteilelager zur Verfügung. Darüberhinaus sucht die Unternehmensgruppe stetig nach passenden Objekten und so den Möglichkeiten, sich zu vergrößern.

Herzberger Bäckerei gibt Transporte an Zufall

Die Fuldaer Niederlassung hat zu Beginn des Jahres, die Transportlogistik für die Bio-Bäckerei Herzberger übernommen. Damit hat der Logistikdienstleister der GmbH die Auflösung des Betriebsfuhrparks ermöglicht und in diesem Kontext alle Fahrzeuge übernommen. Auch Herzberger-Mitarbeiter, die mit einem Wechsel einverstanden waren, setzen seitdem ihre Arbeit bei ZUFALL fort. Die 35 Lkws, die im neutralen Zufalldesgin unterwegs sind, absolvieren jetzt bei ihren Auslieferfahrten – täglich bis zu 300 Stopps und fahren dabei – neben Lebensmittelmärkten – auch Bäckerei-Filialen und Kindertagesstätten an. Darüber hinaus hat der Logstiker weitere Tätigkeiten übernommen und lagert verpackte Ware vor der Auslieferung sowie Verackungsmaterial zwischen. Die Produktion der Bäckerei wird im Drei-Schicht-Betrieb versorgt. „Das wir den Auftrag von Herzberger erhalten haben, macht uns stolz. Es ermöglicht uns, den Einstieg in ein sehr interessantes neues Geschäftsfeld und zeigt die gute Kooperationsfähigkeit regionaler Unternehmen“, so Christoph Göbel weiter.

Soziale Komponente: Kooperation mit antonius – Netzwerk Mensch

PalettenmöbelEine Herzensangelegenheit ist den Mitarbeitern der Fuldaer Niederlassung, die Zusammenarbeit mit antonius – Netzwerk Mensch. Die antonius Küche hat zum 1. April diesen Jahres, die Bewirtung für die mehr als 60 Sitzplätze zählende Betriebskantine übernommen. Sie setzt dort ein Konzept um, das auf Bio-Produkte, teils aus eigener Herstellung, setzt und mit einem abwechslungsreichen und ausgewogenen Speisenangebot, optimal zum Gesundheitsmanagement der ZUFALL logistics group passt. In der Betriebskantine, aber auch in den Pausenbereichen des zur Niederlassung Fulda gehörenden Logistik Centers Hünfeld, sitzen die Mitarbeiter auf antonius-Möbeln. Im GestaltenWerk, einem handwerklichen Produktionsbetrieb des „antonius – Netzwerk Mensch“, wurden sie nach sozialen, nachhaltigen und ökologischen Kriterien, – auf Basis von Holzpaletten – hergestellt, die in der Logistik gebräuchlich sind. „Die Kooperation mit ‚antonius – Netzwerk Mensch‘ bereitet uns große Freude. Es ist uns eine Herzensangelegenheit, soziale Projekte, wie jenes mit ‚antonius – Netzwerk Mensch‘, zu unterstützen. Mit diesem Engagement, tun wir zumal auch unseren Mitarbeitern etwas Gutes und gehen mit guten Beispiel voran, wie man soziale Anliegen in unserer Region fördern kann“, so Michael Hamperl.

Leichtes Wachstum erwartet

Für das aktuelle Geschäftsjahr, fallen die Wachstumsprognosen konservativ aus. „Europa steht vor großen Herausforderungen und auch die globalen geopolitischen Risiken, nehmen permanent zu. All das, wird sich beispielsweise durch höhere Kosten oder geringere Margen auch auf die Güterverkehrsströme und die Gestaltung der globalen Lieferketten auswirken; Deshalb planen wir mit einem Wachstum von zwei Prozent“ so Christoph Göbel zukunftsvisionierend abschließend. +++ fuldainfo

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