Jahresauftakt der Sparkasse – Früchtl: „Wir bewahren unseren regionalen Charakter!“

Fulda. Gestern Abend luden der Sparkassenvorstand der Sparkasse Fulda Alois Früchtl, Uwe Marohn und Horst Habermehl, zur traditionellen Jahresauftaktveranstaltung und zugleich zur 32. Veranstaltung in der Vortragsreihe „Aktuelles zum Auftakt des neuen Jahres“ ins Fuldaer Schlosstheater ein. Hauptreferent und Ehrengast war gestern Abend der Medienwissenschaftler Prof. Dr. Bernhard Pörksen.

„Die Medien, das waren für mich, das Fernsehen – ARD, ZDF, aber auch, die immer weiter fortschreitende Digitalisierung, wie beispielsweise das Smartphone. Der Onlinemodus verändert die Menschen; Der Einfluss auf Medien, Politik und Wirtschaft, ist in den letzten Jahren – weit mehr geworden. Wir aber, die Sparkasse Fulda, bewahren unseren regionalen Charakter. In diesem Sinne heiße ich sie, meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Gäste, zu unserer 32. Veranstaltung in der Vortragsreihe, „Aktuelles zum Auftakt des neuen Jahres“, – auch im Namen von Herrn Marohn und Herrn Habermehl, verbunden mit den besten Wünschen für 2016, – hier im Fuldaer Schlosstheater – sehr herzlich willkommen“, so Vorstandsvorsitzender Alois Früchtl in seinen Begrüßungsworten.

Pörksen, 1969 in Freiburg geboren, lehrt am Institut für Medienwissenschaften an der philosophischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen; In seinen Forschungsarbeiten analysiert er Inszenierungsstile in Politik und Medien und kommentiert aktuelle Debatten in Zeitungskolumnen sowie in Radio- und Fernsehbeiträgen. Pörksen sprach gestern zur „neuen Medienmacht, und wie die digitale Kommunikation unser Leben verändert.“ Viele aus Politik, Gesellschaft und dem Öffentlichen Leben – darunter Landrat Bernd Woide (CDU) und zugleich auch Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse Fulda, Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) sowie Generalvikar Prälat Prof. Dr. Gerhard Stanke, waren gekommen, um der Auftaktveranstaltung im Schlosstheater beizuwohnen.

Eine von Pörksen gleich zu Beginn formulierte Frage war es gewesen, in welcher Welt wir eigentlich leben? „Sicherlich in einer – im Zeitalter der vielfältigen technischen Möglichkeiten und zunehmender Digitalisierung – sehr aufregenden“, wusste Prof. Dr. Bernhard Pörksen in seiner Einleitung. Kontextualisierend ist ein heute ein Leben, ohne digitale Prozesse, kaum mehr möglich. So beginnt der Tag für die Meisten mit dem „World Wide Web“, gefolgt vom Blick auf das „Smartphone“; An der Arbeit kommen wir – womöglich mit weiteren „Tools“, wie beispielsweise dem „Computer“ oder der „Digitalkamera“ – in Berührung. Zeit und Gelegenheit für „YouTube“ oder die „Social Networks“, findet man, wie so oft, in der Mittagspause. Der Medienwissenschaftler hat dafür eine ganz einfache Erklärung: „Uns regiert eine ‚gefühlte Aufmerksamkeitsbindung‘. Überall muss es WLAN geben. Durch die digital veränderte, ‚Öffentliche Außenwelt‘, verändert sich auch unser ‚kognitives Innenleben‘.“

Auch kam Pörksen auf die mediale Relevanz zu sprechen. Wir demzufolge heute – von einem „Diktat der Interessantheit“ sprechen, im Verhältnis zu früher jedoch, noch von einem „Diktat der Relevanz“ gesprochen wurde. „Früher befassten sich die Journalisten noch mit der Frage der Relevanz, mit dem Gehalt des Geschehenen – Ist dies bedeutsam publiziert zu werden? Heute jedoch, setzt man sich kaum noch mit diesem Kalkül auseinander. Es ist die persönliche Interessantheit, die in den Medien dominiert“, so der Medienwissenschaftler.

Abschließend bezog sich Pörksen auf drei Prinzipien aus dem Gebiet der Ethik des deutschen Philosophen Immanuel Kant: „Ich möchte zum Schluss auf drei Prinzipien zu sprechen kommen, die sich im Kontext des Gesagten, vielleicht sogar doch positiv deuten lassen. Das erste Prinzip, ist das ‚Prinzip des Bühnenbewusstseins‘. Jeder User kann in der digitalen Welt, ein riesen Publikum finden – man denke nur an die riesige Vielfalt der Sozialen Netzwerke…Das zweite Prinzip, ist das ‚Prinzip der gemeinsamen Regel- und Ritualbildung‘. Hierbei gilt es vor allem, einer genauen Bewusstseinsführung. Man muss Regeln, die man selbst erarbeitet, auch selbst vorleben, um überzeugend zu sein. Das dritte und letzte Prinzip, ist das ‚Prinzip der Achtsamkeit‘. Damit meine ich, dass man selbst viel öfter einmal in sich hineinhören sollte und sich den Augenblick auch bewusstmachen sollte“, so Prof. Dr. Pörksen abschließend.

Musikalisch umrahmt wurde die Jahresauftaktveranstaltung in A-cappella von der Gruppe HörBänd aus Hannover. Das Publikum zeigte sich von den jungen Musikern – aufgrund ihrer guten Stimmbildung sowie professionalen Darbietung – begeistert. +++ fuldainfo | jessica auth

[sam id=“15″ codes=“true“]