IT-Fachkräfte fürs Land: Finanzverwaltung und HS-Fulda bieten duales Studium an

Finanzminister Schäfer und Hochschulvizepräsident Lambeck stellen in Fulda Zusammenarbeit vor

Hessens Finanzminister Dr. Thomas Schäfer (4.v.r.) und der Vizepräsident für Forschung und Entwicklung der Hochschule Fulda, Professor Dr. Steven Lambeck (3.v.l.), haben heute den Kooperationsvertrag zum dualen Studiengang Angewandte Informatik unterzeichnet. Foto: Nicole Dietzel

Das Land Hessen kooperiert im Bereich der Finanzverwaltung mit einer weiteren Hochschule bei der Ausbildung seiner IT-Fachkräfte. Hierüber informierte heute Finanzminister Dr. Thomas Schäfer gemeinsam mit dem Vizepräsidenten für Forschung und Entwicklung der Hochschule Fulda, Professor Dr. Steven Lambeck. „Ich freue mich, dass wir mit der Hochschule Fulda einen weiteren Partner für die Ausbildung unserer IT-Fachkräfte gewinnen. Den neuen Studiengang Angewandte Informatik werden wir ab dem Wintersemester 2020/2021 gemeinsam als duales Studium anbieten. Dabei erhalten die Studierenden wichtige verwaltungsbezogene Praxiserfahrung bei dem landeseigenen IT-Dienstleister der Hessischen Zentrale für Datenverarbeitung in Hünfeld“, erklärte Schäfer.

Mit der fundierten Ausbildung junger Leute gehe das Land den demographischen Wandel und den dadurch bedingten Fachkräftemangel aktiv an. „Unser Leben wird immer digitaler und das gilt natürlich auch für unsere Verwaltung. Wir wollen uns personell optimal aufstellen, um für diesen Prozess bestens vorbereitet zu sein. Die Studierenden erwarten abwechslungsreiche Studieninhalte, die eine enge Verknüpfung von Theorie und Praxis bieten. Hessen belegt im bundesweiten Vergleich hinsichtlich der Digitalisierung einen der Spitzenplätze. Damit das auch in Zukunft so bleibt, brauchen wir frisches Know-how und innovative Ideen“, sagte der Finanzminister. Das neue Studienangebot sei inhaltlich auf den verwaltungsspezifischen Bedarf ausgerichtet. „Von der Pike auf lernen, wie Verwaltung funktioniert und welche Herausforderungen sich daraus für unsere IT ergeben – diese Möglichkeiten bietet der neue duale Studiengang“, so Schäfer weiter.

Der Vizepräsident für Forschung und Entwicklung der Hochschule Fulda, Prof. Dr. Steven Lambeck sagte: „Unsere dualen Studienangebote in den verschiedenen Fachbereichen können mit Fug und Recht als Erfolgsmodell bezeichnet werden. Natürlich macht es uns die Entscheidung für den Aufbau eines neuen Angebotes leichter, wenn wir einen starken Partner in unserem Rücken wissen. Von der Kooperation mit der HZD profitieren Studieninteressierte, für die sich hervorragende Perspektiven ergeben. Aber auch die regionale Wirtschaft kann daraus perspektivisch einen Nutzen ziehen, da die Teilnahme am dualen Studienprogramm selbstverständlich auch für weitere Kooperationspartner möglich ist.“

Informationen zum Studium

Das neue duale Studium Angewandte Informatik richtet sich an qualifizierte Hochschulzugangsberechtigte mit Wunsch nach enger Praxisverzahnung und einer Berufsperspektive in der Hessischen Landesverwaltung. Das sechssemestrige Studium hat unter anderem Ausbildungsinhalte in den Bereichen IT-Sicherheit, Datenbanksysteme und Künstliche Intelligenz und endet mit einer Bachelorarbeit und einem Praxisprojekt. Die praktische Ausbildung soll für 15 dual Studierende in der Hessischen Zentrale für Datenverarbeitung am Standort Hünfeld stattfinden. Für die Praxisphasen in der vorlesungsfreien Zeit und für den wöchentlichen Praxistag während der Vorlesungszeit gibt es einen festgelegten Ausbildungsplan seitens der HZD, der sowohl den Ansprüchen der Kooperationsvereinbarung genügt als auch den Inhalten, die dem Berufsbild des Informatikers entsprechen. Nach ihrem dualen Studium können die Studierenden beispielsweise im Bereich Softwareentwicklung, Netzwerktechnik oder auch in der Anwenderbetreuung arbeiten. Bewerbungen für Studienplätze sind ab Herbst 2019 bei der HZD möglich. Sie ist einer der führenden IT-Dienstleister in Deutschland und unterstützt als Landesbetrieb die Hessische Landesverwaltung in der Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologie. An zwei Standorten – in Wiesbaden und Hünfeld – erarbeiten über 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter innovative IT-Lösungen für die moderne Verwaltung.

Duale Studiengänge auch an anderen Orten

Bereits einen Schritt weiter ist die Zusammenarbeit des Landes mit der Hochschule RheinMain: Dort konnten im Oktober 2018 bereits die ersten Studierenden von Finanzminister Schäfer in Wiesbaden begrüßt werden. Auch hier bildet Hessen zusammen mit der Hochschule RheinMain IT-Nachwuchs für das Land aus. Im dualen Studiengang mit dem Schwerpunkt Verwaltungsinformatik werden die Studierenden optimal auf ihre Tätigkeit in der Landesverwaltung vorbereitet. Eine weitere Kooperation ging das Land mit der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) ein. Den bestehenden Studiengang Softwaretechnologie wird die Finanzverwaltung zukünftig gemeinsam mit der Hochschule als duales Studium anbieten. Dabei erhalten die Studierenden wichtige verwaltungsbezogene Praxiserfahrung bei den landeseigenen IT-Dienstleistern HZD und dem Hessischen Competence Center für Neue Verwaltungssteuerung (HCC). Der duale Studiengang Softwaretechnologie wird erstmals zum Wintersemester 2019/2020 angeboten.

Der Finanzminister betonte, dass man aktuell mit weiteren Hochschulen im Gespräch sei, um die Möglichkeit zusätzlicher Kooperationen zu erörtern. „Insgesamt haben wir bis heute 15 duale Studiengänge im Finanzressort, in Kooperationen mit Hochschulen, auf den Weg gebracht. Neun von 15 Studiengängen bilden IT-Nachwuchskräfte für das Land aus. Und ich bin zuversichtlich, dass wir unser Studienangebot im Bereich IT noch weiter ausbauen werden. Wir kümmern uns sehr intensiv um den Nachwuchs und gehen als Land dabei auch neue Wege.“ +++ pm