„Ist Kardinal Woelki auch ein zweiter Fall Tebartz-van Elst?“

Ausgaben für Gutachten und Medienanwälte sowie Kommunikationsberater

Kardinal Rainer Maria Woelki

Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche fordert vom Erzbistum Köln und von der Kurie in Rom volle Aufklärung über das Finanzgebaren des Kölner Erzbischofs Kardinal Rainer Maria Woelki und seines Generalvikars Markus Hofmann. In einer Pressemitteilung begrüßt Wir sind Kirche, dass Weihbischof Steinhäuser als Apostolischer Administrator im Erzbistum Köln nach der Offenlegung der Ausgaben für Gutachten und Medienanwälte sowie Kommunikationsberater im Zusammenhang der Unabhängigen Untersuchung zu sexualisierter Gewalt am 4. Dezember 2021 jetzt eine Prüfung des Sachverhalts beauftragt und darüber den Heiligen Stuhl in Kenntnis gesetzt hat. Mit der Offenlegung ist eine Bombe geplatzt, die nach Ansicht von Wir sind Kirche noch nachhaltige Folgen haben wird und haben muss.

Nach allen vorliegenden Informationen kann Wir sind Kirche nicht nachvollziehen, dass der Präfekt der Bischofskongregation im Vatikan, Kardinal Marc Ouellet, Steinhäusers Bitte abgelehnt hat, den jetzigen Delegaten und früheren Kölner Generalvikar Hofmann bis zur Klärung des Vorwurfs der Untreue zu beurlauben. Dieses Handeln ist äußerst kritikwürdig. Der Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller hat den Verdacht geäußert, dass hier Amtspflichtverletzungen des Kölner Kardinals und seines Generalvikars im Umgang mit Bistumsvermögen vorliegen könnten.

Es liegt nun am apostolischen Administrator und den zuständigen Gremien Finanzrat und Domkapitel, schonungslos Hintergründe und Fakten der Ausgabe von 2,8 Millionen Euro u.a. für Gutachten und insbesondere persönliche Beratungszwecke Woelkis aus dem bischöflichen Sondervermögen „für Bedürfnisse des Bistums“ offenzulegen. Der eigentliche ethische Skandal ist aber das Missverhältnis gegenüber den Ausgaben der Erzdiözese für Anerkennungsleistungen für Opfer in Höhe von insgesamt nur 1,5 Millionen in den vergangenen zehn Jahren.

Wenn es sich bewahrheitet, dass Woelki und Hofmann aus dem Vermögen des Bistums ohne Einbeziehung der zwingend zuständigen Gremien Ausgaben veranlasst haben, was ein schweres Vergehen darstellt, ist nach Ansicht von Wir sind Kirche auch Rom gefordert, nun endlich die Reißleine zu ziehen und dafür zu sorgen, dass Erzbischof Woelki dauerhaft nicht mehr nach Köln zurückkehren kann. Ein Vorbild könnte die Affäre um den früheren Limburger Bischof Tebartz-van Elst sein, der schließlich von Bischof Georg Bätzing abgelöst wurde. +++ pm