Internationale Tagung zu Fuldas jüdischer Geschichte

Vom 4. bis 8. September 2023 veranstaltet die Stadt Fulda eine hochkarätig besetzte internationale Tagung über „Fuldas jüdische Geschichte“. Etwa 50 Fachleute aus Europa, Israel und den USA werden im Stadtschloss zusammenkommen, um sich über die Rolle der jüdischen Gemeinde in Fulda durch die Jahrhunderte auszutauschen. Dabei sollen neben den dunklen Kapiteln der Pogrome und des Holocaust vor allem auch jene Epochen berücksichtigt werden, in denen Fuldas jüdische Gemeinde ein wesentlicher Bestandteil des städtischen Lebens war und ohne den die Geschichte der Stadt nicht erzählt werden kann.

Ein wichtiger Aspekt liegt auch auf den jüdischen Lehranstalten in Betzenrod (Eiterfeld), Rodges und dem Gehringshof (Neuhof), in denen seit den späten Zwanzigerjahren des 20. Jahrhunderts auswanderungswillige Juden für ihr Leben in einem Kibbuz in Palästina vorbereitet wurden. Einige Orte in Israel wurden von Personen begründet, die im Raum Fulda ihre landwirtschaftliche Ausbildung erhalten hatten.

Im Rahmen der Tagungsvorbereitung wurden zu mehreren israelischen Archiven Kontakte geknüpft, die Quellenmaterial aus Fulda und den genannten Lehranstalten verwahren. Vertreter der Central Archives for the History of the Jewish People in Jerusalem, des Archivs der Religiösen Kibbuzbewegung in Kvuzat Yavne und des Museums der orthodoxen Pionier-Bewegung in Chafetz Chaim sind deshalb bei der Tagung ebenso als Kooperationspartner anwesend wie das Österreichische Staatsarchiv Wien und das Staatsarchiv Marburg. Mitveranstalter der Tagung sind die Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen und das Institut für Rechts- und Verfassungsgeschichte der Universität Wien. Die Tagung mit ihren ca. 40 Vorträgen steht allen Interessierten nach Voranmeldung (kulturamt@fulda.de, Tel. 0661/102-1442) offen. +++ pm