Inmitten von Corona – Hünfelder Hausarztpraxis stemmt zweiten Umzug in einem Jahr

Die neue Praxis hat einen eigenen Eingang und ist barrierefrei gestaltet

Für Außenstehende kaum zu fassen, Patienten wundern sich und das Praxisteam gerät unverschuldet in eine erhebliche Notlage. Was war bzw. ist geschehen? Um ihren Patientinnen und Patienten einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen, war die Hünfelder Hausarztpraxis mit Beate Jetz und Sofia Minz seit längerem auf der Suche nach einer geeigneten Immobilie in zentraler Lage Hünfelds. Schließlich fanden die Ärztinnen in der Innenstadt einen aus ihrer Sicht geeigneten Bauträger. Nach dreijähriger Planung zogen sie schließlich im Juni 2019 um. Hier hatten sie für ihre Patienten helle, freundliche Räume geplant und eingerichtet. Nun konnte die Praxis nach einigen baulichen Verzögerungen mit dem Aufzug erreicht werden.

Der Bauherr hatte den Neubau in der Kernstadt mit Apotheke und Arztpraxis gegenüber einem Einkaufszentrum geplant, um den Bürgern kurze Wege zu ermöglichen. Aus dieser nachvollziehbaren Absicht schlossen Beate Jetz und Sofia Minz einen auf zehn Jahre angelegten Mietvertrag mit Option zur Verlängerung. Fortschreitend jedoch traten Schäden in der Bausubstanz auf, die zur Folge hatten, dass eine umfangreiche Sanierung der Praxisetage zu planen ist. Eine Fortsetzung der Arbeit des Praxisteams konnte gegenüber den Patienten nicht mehr verantwortet werden, zumal eine Sanierung bei laufendem Betrieb hätten stattfinden müssen. Schockiert, auch weil damit unfreiwillig in eine Notlage geraten, gingen Beate Jetz und Sofia Minz nun erneut auf die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten in der Innenstadt. Diese konnten aber trotz intensiver Suche in der Kernstadt nicht gefunden werden. Das Fortbestehen und die Existenz der Hausarztpraxis – und damit die Versorgung der Patienten – waren nun durch fehlende Praxisräume bedroht. Dies alles bei vollem Praxisbetrieb, mitten in der Grippewelle, an die sich nahtlos die Coronapandemie anschloss.

Zum Glück für Praxis und Patienten führte die Suche nach neuen Räumen schließlich zu einer hilfsbereiten Hünfelder Geschäftsfrau, die nun eine Etage in ihrem Neubau am Südrand von Hünfeld zur Verfügung stellt. Damit kann die Hausarztpraxis nun weiterhin die ärztliche Versorgung für nahezu zweitausend Menschen sicherstellen. Ein namhafter Hünfelder Architekt plante den Innenausbau der Praxisetage in der Nüster Lessingstraße 11, und ortsansässige Firmen leisteten unter großem Zeitdruck hervorragende Arbeit, und dies trotz aller Widrigkeiten in der Coronakrise! Die hiesigen Firmen, die Bauherrenfamilie, der Architekt und das Praxisteam bündelten alle Kräfte, um die in Gefahr geratene hausärztliche Versorgung dauerhaft anbieten zu können. Sichtlich erleichtert sagen nun die Ärztinnen Beate Jetz und Sofia Minz: „Nun können wir als Hausarztpraxis wieder für die Menschen da sein. Zwar nicht mehr in Innenstadtlage, dafür am Südrand Hünfelds mit zahlreichen Parkplätzen für unsere Patienten und Besucher“. Die neue Praxis hat einen eigenen Eingang und ist barrierefrei gestaltet. Für Menschen, die die Praxis krankbedingt nicht aufsuchen können, bietet die Hausarztpraxis wie gewohnt Hausbesuche an. +++ pm