Infratest: Union legt weiter zu

Umfrage misst große Zustimmung für Corona-Einschränkungen

Deutsch, Bundestag

CDU und CSU legen in der von Infratest gemessenen Stimmung weiter zu. Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, würden 34 Prozent der Befragten ihre Stimme der Union geben, 4 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Infratest-Umfrage noch vor zwei Wochen, und sogar 7 Prozent mehr als vor einem Monat. CDU und CSU konnten zuletzt im März 2018 diesen Wert erzielen. Die SPD käme auf 16 Prozent, zwei Prozent mehr als vor 14 Tagen. Die AfD landet unverändert bei 10 Prozent – weiterhin der niedrigste von Infratest gemessene Wert der Partei seit August 2017, als sie – damals noch nicht im Bundestag – auf 8 Prozent bei der Sonntagsfrage kam. Die FDP verliert zwei Prozentpunkte und landet bei 5 Prozent, der niedrigste Wert der Freien Demokraten seit Januar 2017. Die Linke würden unverändert 7 Prozent der Befragten wählen, die Grünen landen in der Sonntagsfrage unverändert bei 23 Prozent und wären damit wie zuletzt zweitstärkste Kraft. Die Sonntagsfrage für den sogenannten „ARD-Deutschlandtrend“ hatte Infratest-Dimap von Montag bis Mittwoch dieser Woche unter 1.502 Wahlberechtigten bundesweit durchgeführt.

Umfrage misst große Zustimmung für Corona-Einschränkungen

Eine große Mehrheit von 93 Prozent der Deutschen befürwortet laut einer Infratest-Umfrage, dass man sich aktuell nur noch in der eigenen häuslichen Gemeinschaft oder mit einer weiteren Person treffen darf. Damit gibt es weiterhin eine große Zustimmung für diese Regelung, die in Deutschland seit elf Tagen gilt, so die Erhebung für den sogenannten „ARD-Deutschlandtrend“ weiter. Kurz nach ihrem Inkrafttreten hatten 95 Prozent die Maßnahmen befürwortet. Eine ablehnende Haltung haben aktuell 6 Prozent (+3 Punkte im Vgl. zur Vorwoche). Aktuell sorgen sich 51 Prozent der Bevölkerung vor einer Ansteckung. Bei 17 Prozent ist diese Sorge sehr groß (-1 Punkt im Vgl. zur Vorwoche), bei 34 Prozent groß (-3). Bei 49 Prozent ist die Sorge weniger groß (35 Prozent; +4) bzw. klein (14 Prozent; +-0). Die Sorge um die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands wegen des Corona-Ausbruchs ist bei Dreiviertel der Gesamtbevölkerung groß (43 Prozent) oder sehr groß (32 Prozent). Bei knapp einem Viertel (24 Prozent) ist diese Sorge weniger groß (21 Prozent) bzw. klein (3 Prozent). Die Sorge, dass sich ihre persönliche wirtschaftliche Lage verschlechtert, ist bei einem Drittel (34 Prozent) der Befragten sehr groß (15 Prozent) bzw. groß (19 Prozent). Fast zwei Drittel (65 Prozent) geben an, diesbezüglich sei ihre Sorge weniger groß (38 Prozent) bzw. klein (27 Prozent). Vier Fünftel (79 Prozent) sorgen sich kaum darum, dass Güter des täglichen Bedarfs knapp werden.

Bei 20 Prozent der Deutschen ist diese Sorge sehr groß bzw. groß. Bei den Erwerbstätigen ergibt sich auf die Frage, ob sie sich Sorgen um den Verlust ihres Arbeitsplatzes machen, ein eindeutiges Bild: Drei Viertel geben an, dass ihre Sorge diesbezüglich weniger groß (29 Prozent) bzw. klein (46 Prozent) ist. Bei 8 Prozent ist diese Sorge sehr groß. Bei 10 Prozent der Erwerbstätigen ist sie groß. Das Vertrauen der Bürger in die Gesundheitseinrichtungen und Ärzte in Deutschland ist überwiegend hoch. 77 Pro zent haben sehr großes (22 Prozent) bzw. großes Vertrauen (55 Prozent), dass sie die Corona-Epidemie bewältigen können. Bei 17 Prozent ist das Vertrauen weniger groß, bei 5 Prozent der Bevölkerung klein. Bei 61 Prozent der Befragten ist die Sorge, dass nicht jeder Erkrankte in Deutschland angemessen medizinisch versorgt wird,weniger groß (48 Prozent) oder klein (13 Prozent). Bei neun Prozent ist diese Sorge sehr groß, bei 28 Prozent groß. Eine große Mehrheit von 95 Prozent der Bevölkerung vertritt die Auffassung, dass die Staaten der Europäischen Union einander bei der Behandlung von Patienten und dem Austausch von Schutzkleidung unterstützen sollten. Nur vier Prozent stimmen dieser Aussage nicht zu. Zwei Drittel der Deutschen (65 Prozent) finden es richtig, dass die deutsche Politik in der Coronakrise vorrangig national denkt und handelt. Ebenso viele (64 Prozent) sind auch der Meinung, dass wohlhabende Staaten wie Deutschland gerade jetzt zusätzliches Geld ausgeben sollten, um Menschen in ärmeren Regionen der Welt zu unterstützen. +++