Inflation kostet deutsche Sparer bis 2019 weitere 85 Milliarden

Die Geldpolitik der EZB wird der wirtschaftlichen Realität nicht mehr gerecht

Berlin. Die steigende Inflation kostet deutsche Sparer in diesem und im nächsten Jahr rund 85 Milliarden Euro. Das berichtet „Bild“ mit Verweis auf eine Berechnung der Allianz. Demnach beläuft sich bei Bankeinlagen in Höhe von 2.370 Milliarden Euro der Kaufkraftverlust auf 40 Milliarden Euro im Jahr 2018. Im kommenden Jahr steigen die Einlagen auf geschätzt 2.480 Milliarden Euro und der Kaufkraftverlust durch die Inflation bei niedriger Verzinsung auf rund 45 Milliarden Euro.

Dabei geht der Analyst Arne Holzhausen von 1,8 Prozent bzw. 1,9 Prozent Inflation aus. Im Juli betrug sie nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes 2,0 Prozent. Der Chef-Volkswirt der Postbank, Marco Bargel, fordert angesichts der stabilen Teuerungsrate ein Umdenken bei der EZB-Führung. „Stabile Inflation und Wachstum liegen vor, es ist höchste Zeit für ein Ende des Nullzinses“, sagte Bargel der Zeitung. „Wenn die Preise noch stärker steigen, wird die Festlegung der EZB zum Risiko. Draghi sollte seine Entscheidung überdenken“, sagte Bargel mit Blick auf die Ankündigung des EZB-Präsidenten, die Zinsen erst nach dem Ende des laufenden Anleihen-Kaufprogramms und damit nicht vor Herbst 2019 anzuheben.

„Die Geldpolitik der EZB wird der wirtschaftlichen Realität nicht mehr gerecht – schon gar nicht in Deutschland“, kritisierte auch Stefan Bielmeier gegenüber dem Blatt. Der Chefvolkswirt der DZ-Bank erklärte: „Die Konjunktur ist robust, die Inflation steigt nachhaltig. Die EZB muss die Zinsen bald anheben. Es gibt keine stichhaltigen Argumente mehr, die dagegen sprechen.“ +++

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