
Neuhof. Bei der Bürgermeisterwahl am 18. September in Neuhof tritt die 49-jährige Ilona Vogel für SPD und Grüne an. Dies gaben die beiden Parteien sowie die Kandidatin in einer Pressemitteilung bekannt. Ilona Vogel lebt in Flieden, ist allerdings gebürtige Neuhoferin, aufgewachsen im Ortsteil Dorfborn. Vogel ist selbstständiger Coach und Trainerin, dabei unter anderem Spezialistin für „soziale Kompetenzen im öffentlichen Dienst“. Zwölf Jahre lang hatte die Diplom-Verwaltungswirtin das Haupt- und Personalamt sowie das Ordnungsamt der Gemeinde Flieden geleitet. Im Jahr 2010 war sie in Flieden Bürgermeisterkandidatin, dort aber Christian Henkel (CDU) unterlegen.
„Es ist mir eine Herzensangelegenheit, als Kandidatin für meine Heimatgemeinde anzutreten“, sagt Vogel, die verheiratet und Mutter von fünf Kindern ist. „Ich trete für ein menschliches Miteinander ein und will Bürgermeisterin für alle Neuhoferinnen und Neuhofer sein.“ Ihr Wahlslogan lautet entsprechend: „Gemeinsam sind wir stärker“. Sie möchte mit den Bürgerinnen und Bürgern in eine Richtung gehen, statt sich im Kreise zu drehen. Dabei wählt sie symbolisch den Deutschland-Achter im Rudern, der nur schnell und erfolgreich sein kann, wenn alle gemeinsam in die gleiche Richtung rudern.
Nach vielen Jahren der Entbehrungen durch Baumaßnahmen in Neuhof möchte Vogel als Bürgermeisterin vieles zum Wohle der Menschen bewirken. „Tempo 30 für Lkw in den Nachtstunden, regelmäßige Bürgersprechstunden, ein offenes Rathaus an Samstagen, ein digitales Rathaus, bei dem die Dienstleistung direkt zum den Bürgern nach Hause gebracht wird, die Nutzung sozialer Medien zur Information und Meinungsbildung: Diese Themen stehen unter anderem auf meiner Agenda“, sagt Vogel: „Hier müssen wir mit der Zeit gehen, um alle Bürger zu erreichen!“
Josef Benkner, Fraktionsvorsitzender der Grünen, erklärt, warum seine Partei sich für Ilona Vogel entschieden habe: „Sie ist aufgrund ihrer bisherigen beruflichen Tätigkeiten sehr gut für die Leitung des Neuhofer Rathauses geeignet. Da gibt es keine Bessere. Wir erhoffen uns mit Ilona Vogel als Bürgermeisterin einen fairen Umgang mit allen im Neuhofer Parlament vertretenen Parteien und Wählergruppen.“
Petra Hartung, Vorsitzende der SPD-Fraktion in Neuhof, sagt: „Wir halten Ilona Vogel aufgrund ihrer Ausbildung und beruflichen Erfahrung für bestens geeignet, das Bürgermeisteramt zum Wohl der Gemeinde und ihrer Bürger auszufüllen. Sie verfügt nicht nur über ein hohes Maß an beruflichen, sondern auch an sozialen Kompetenzen. Sie kann auf die Menschen zugehen und ihre Probleme und Anliegen annehmen und verstehen. Wir erwarten von Ilona Vogel eine objektive und transparente Amtsführung in kollegialer Zusammenarbeit mit allen politischen Gruppierungen.“ Ilona Vogel will sich der Öffentlichkeit am Freitag, 1. Juli, um 16 Uhr im Gasthof Schmitt (Gasse) vorstellen. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen. +++ fuldainfo
Die Bürgerliste Neuhof hat sich wohl nicht durchgesetzt, wenn man der Heimatzeitung Glauben schenken darf. Ich fände es gut, wenn sie sich dazu durchringen könnte, Frau Vogel zu unterstützen. Eine starke Allianz gegen die CDU. Das wäre ein toller Wettbewerb. Aber auch so traue ich Ilona Vogel zu, für eine dicke Überraschung zu sorgen.
"Den Etablierten Feuer unterm Hintern machen": Dieser Hoffnung von "Neuhofer" kann man nur beipflichten. Das wäre bitter nötig in einer Gemeinde, die seit Jahrzehnten in der Vergangenheit eingerichtet ist und dies noch Jahrzehnte lang unter CDU-Herrschaft zu tun gedenkt. Aber bei allem Charme, den eine solche Kandidatur - oberflächlich betrachtet - zu haben scheint, bleiben doch Fragen über Fragen, warum SPD und Grüne hier auf einmal vorpreschen, ohne sich mit der bei der Kommunalwahl im März aus dem Nichts heraus entstandenen und zur zweitstärksten Wählergruppierung gewordenen Bürgerliste Neuhof über einen gemeinsamen Bewerber abgestimmt zu haben. Wenn die Bürgerliste jetzt auch noch ins Rennen geht, wovon hier auszugehen ist, werden sich die SPD-Bewerberin und der Kandidat der BLN gegenseitig die Butter vom Brot nehmen, wovon ausschließlich der CDU-Kandidat profitieren wird. Hier wird eine große Chance vertan, die Zukunft von Neuhof besser zu gestalten. Der Jubel von "Neuhofer" ist verfrüht. Allein schon das Foto zur Nachricht - offensichtlich ein Selfie der SPD-Bewerberin - ist ein Fehlschlag. Ilona Vogel, bei der Bürgermeisterwahl 2010 in Flieden als "rechte Hand" des seinerzeitigen SPD-Amtsinhabers gestartet und gerade mal auf 20 Prozent der Stimmen gekommen, schmückt sich auf dem Foto ausgerechnet mit zwei Verlierern der Kommunalwahl im März in Neuhof. Sowohl die SPD als auch die Grünen verloren drei ihrer Mandate. Kein gutes Omen!
Na, das ist ja mal ne gute Nachricht. Ilona Vogel für Neuhof - das wäre doch was. Eine Powerfrau, die sich in Neuhof und Kommunalverwaltungen super auskennt. Sie wird den Etablierten Feuer unterm Hintern machen. Das wird ein interessanter Wahlkampf.