Ifo: Mehrwertsteuersatz müsste für Rente auf 30 Prozent steigen

Massiv höheren Finanzierungsbedarf

Rente

Angesichts steigender Rentenausgaben warnt das Ifo-Institut in einer neuen Studie im Auftrag der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung vor einem massiv höheren Finanzierungsbedarf für den Bundeshalt. Das berichtet „Bild“. Demnach führten Mehrausgaben für die Rentenpakete wie die „Rente mit 63“ oder die Grund- und Mütterrenten dazu, dass der volle Mehrwertsteuersatz von heute 19 Prozent auf fast 27 Prozent im Jahr 2050 steigen müssten, würde man alle bereits heute absehbaren Mehrausgaben über die Mehrwertsteuer finanzieren wollen. Ohne die Rentenpakete der vergangenen Jahre müsste der Mehrwertsteuersatz bei etwa 25 Prozent liegen. Weiter erläutern die Forscher in ihrer Studie: „Wenn die doppelte Haltelinie über 2025 hinaus verlängert wird, müsste der volle Mehrwertsteuersatz sogar auf über 30 Prozent steigen, würde man alle Mehrausgaben aufgrund von Alterung und Leistungsausweitung aus der Mehrwertsteuer decken wollen.“ Ein Kleinwagen zum heutigen Preis von 15.000 Euro, „würde im Jahr 2050 dann rund 1.400 Euro mehr kosten“, rechnen die Ifo-Experten vor – wobei die Inflation noch nicht mit eingerechnet ist.

Ökonom Raffelhüschen erwartet Rentenbeitrag von 28 Prozent

Angesichts steigender Rentenausgaben warnt der Ökonom Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg die Deutschen vor stark steigenden Beitragssätzen für die Rentenversicherung. „Das Rentensystem steht vor dem Ruin“, sagte Raffelhüschen der „Bild“. Raffelhüschen bekräftigte: „Die Bundesregierung kann jetzt nur noch zwischen Pest und Cholera wählen: Entweder hebt sie die Beitragssätze für die Rentenkasse auf fast 28 Prozent an. Oder der Bundeszuschuss muss extrem wachsen.“ Dieser würde dann künftig nicht mehr nur ein Drittel des gesamten Haushaltes ausmachen, sondern fast die Hälfte, so Raffelhüschen zu der Zeitung. Die Conclusio des Wissenschaftlers: „Wie auch immer sich die Politik entscheidet: Am Ende wird uns das Rentensystem um die Ohren fliegen.“ Experten erwarten dies wegen einer Überalterung der Gesellschaft schon seit Jahrzehnten. +++