Hupkonzert in der Innenstadt: Bauern protestieren gegen Agrarpolitik

Foto: Archiv

Sie sehen mit Vorgaben der Bundesregierung ihre Existenz bedroht: Tausende Bauern demonstrieren am Mittwoch mit ihren Traktoren in einigen Städten Deutschlands. So auch in Fulda. Mit dutzenden Traktoren und langen Konvois protestieren die Bauern gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung. Hupend fuhren sie durch die Fuldaer Innenstadt und benachbarte Orte. Einige versammelten sich am Bronnzeller Kreisel.

Der Protest richtet sich gegen die nach Ansicht der Landwirte zu strengen Regeln beim Umwelt- und Insektenschutz. Sie bedrohten die Existenz vieler Höfe. „Man muss Auflagen schaffen, die für alle machbar sind, dann kann man auch effektiv Naturschutz und Umweltschutz betreiben“, sagte Sebastian Dickow, Bundessprecher des Veranstalters „Land schafft Verbindung“. Er kritisierte unter anderem die Düngeverordnung der Bundesregierung, die nach Ansicht der Bauern nicht auf fundierten Daten basiert.

„Das ist ein richtiger Scheiß“

Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) räumte ein: „Das ist ein richtiger Scheiß, der da passiert ist.“ Man habe die Chance vertan, das Düngerecht umweltgerecht weiterzuentwickeln und den Bauern Planungssicherheit zu geben. Seit einigen Wochen demonstrieren die Bauern in verschiedenen deutschen Städten. Höhepunkt waren Proteste in Berlin, bei denen Landwirte mit mehreren Tausend Traktoren teilnahmen. Anfang Dezember versicherte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei einem Agrargipfel in Berlin den Bauern, sie bei weiteren Vorgaben zum Natur- und Klimaschutz einzubeziehen.

Auslöser: „Agrarpaket“

Den akuten Ärger bei den Bauern hat vor allem ein „Agrarpaket“ ausgelöst, das das Bundeskabinett auf den Weg gebracht hatte. Unter anderem zum Insektenschutz soll der Einsatz von Unkraut- und Schädlingsgiften stark eingeschränkt werden. Für einen besseren Grundwasserschutz müssen auf Druck der EU auch Düngeregeln erneut verschärft werden. +++

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