HondaVorstellung Honda Civic 1,6 DTEC

Nicht nur sauber, sondern rein

Honda Civic Diesel Limousine. Bild: Honda

Fulda. Man könnte meinen, Honda wirke im Verborgenen. Nur rund 20 600 Autos hat die japanische Marke im vergangenen Jahr bei uns verkauft, fast die Hälfte davon machen der Kleinwagen Jazz und der kompakte Civic aus, der Anfang 2017 als zehnte Generation erneuert wurde. Er wird als Heckklappenmodell im britischen Swindon und als viertürige Limousine in der Türkei gebaut, beides zur Zeit nicht eben unproblematische Märkte. An beiden Produktionsstätten wird künftig ein neuer Dieselmotor unter die Hauben gepflanzt, der mit seinem gleich großen und ebenso starken Vorgänger nicht mehr viel gemeinsam hat.

Im Rahmen der schärfer werdenden Abgasgesetze hat Honda den Vierzylinder-Diesel grundlegend überarbeitet und ihn sparsamer, leiser und effizienter gemacht. In vier Ausstattungsversionen kommt der Fünftürer im März und die Limousine im Mai zu uns, die Preisspanne reicht von 21 390 bis 30 690 Euro.

Innenraum. Bild: Honda88 kW / 120 PS mobilisiert das 1,6 Liter große Triebwerk, 300 Newtonmeter Drehmoment gibt es als Spitzenwert bei 2000 Umdrehungen pro Minute (U/min) ab. Sein Verbrauch ist trotz der Abgasnachbehandlung mit einem Sickoxid-Speicher-Katalysator gleich geblieben, die CO2-Emissionen konnten um ein Gramm auf 93 g/km gesenkt werden. Viel Feinarbeit haben die Entwickler in den neuen Selbstzünder gesteckt. Seine Kolben werden künftig aus Stahl geschmiedet, was für ein besseres Schwingungsverhalten und damit größere Laufruhe sorgt. Die Brennräume haben eine geänderte Form für eine bessere Verbrennung bekommen, die Steuerkette läuft nun reibungsoptimiert, also leichter. Widerstandsfreier dreht sich auch das Turbinenrad des Laders, es hat überdies modifizierte Schaufeln erhalten.

Das alles wirkt sich positiv auf das Ansprechverhalten und die Leistungsabgabe des Diesels aus. Sehr geschmeidig packt er zu, hält sich bei der Geräuschentwicklung mehr als zurück. Erst oberhalb von 3000 U/min macht er sich akustisch bemerkbar. Sanft setzt das Drehmoment ein, schon bei wenig mehr als 1000 U/min steht genügen Kraft für Tempogewinn bereit. Serienmäßig wird der Motor mit einem manuellen Sechsganggetriebe kombiniert, das sich zwar nur knochig schalten lässt aber flinke Gangwechsel mit kurzen Wegen ermöglicht. Die Abstufung passt ideal zu den üblichen Tempolimits, in der Stadt dreht die Maschine bei 50 km/h im vierten Gang mit wenig mehr als 1000 U/min, auf der Landstraße wird zwischen 80 und 100 km/h im sechsten Gang ein ähnlich verbrauchsreduzierendes Niveau erreicht. Ab Mitte des Jahres gesellt sich ein neunstufiges Automatikgetriebe zum Angebot.

Der Civic ist auch als Diesel ein angenehmer Begleiter geworden, der neben guten Fahrleistungen und viel Platz für Passagiere und Gepäck viel Agilität unterwegs bietet. Assistenzsysteme und Konnektivität sind je nach Ausstattungsvariante (S, Comfort, Elegance und Executive Premium) in guter Besetzung mit dabei, alle Versionen haben das Honda-Sens-System mit den wichtigsten Sicherheitswächtern an Bord. 1400 Euro teurer als das bisherige Basismodell mit dem Ein-Liter-Turbobenziner ist der Diesel, aus wirtschaftlicher Sicht dürfte er sich eher nicht rechnen. Wohl aber aus Gründen der Fahrfreude.

Für mehr Absatz wird der rund 4,5 Meter lange Civic wohl auch in Zukunft nicht sorgen. Honda ist in Deutschland nicht auf Wachstumskurs. Man wolle die Stückzahl nicht unbedingt steigern, sondern vielmehr gesunde Verträge abschließen, heißt es. Im vergangenen Jahr war der Absatz durch Tageszulassungen angehoben worden, bei denen Neuwagen nach der amtlichen Inbetriebnahme durch den Händler deutlich im Preis sinken. +++ ampnet/mk