Hohmann zu Bouffiers Kritik am Inzidenz-Wert

Die Ankündigung von Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU), „nicht mehr so genau auf die Inzidenz-Werte zu schauen“, begrüßt der AfD-Kreisvorsitzende Martin Hohmann (MdB). „Bouffier stellt den Inzidenzwert infrage. Die AfD tut dies schon lange. Denn bei diesem Wert werden nur positive Testungen einer Zufallsgruppe gewertet, was zur Folge hat: Liegen besonders viele Testungen vor, dann steigt automatisch der Inzidenzwert, was sich auch in der Testpraxis des Gesundheitsamtes Fulda gezeigt hat. Wird drei Tage nicht getestet, ist Corona verschwunden“, so Hohmann.

Die Kritik seiner Partei werde von angesehenen Wissenschaftlern geteilt. „Es wundert schon, dass noch kein Obergericht die völlige Ungeeignetheit des Inzidenzwerts richterlich festgestellt hat. Allein auf die sog. Inzidenz-Werte mit dem obendrein noch unsicheren PCR-Test zu setzen, ist schlicht unverantwortlich. Der Inzidenz-Wert ist letztendlich nur die wenig aussagekräftige, tägliche Melderate positiver Testergebnisse“, führt der AfD-Politiker aus. „Jetzt scheint auch Volker Bouffier zu merken, dass die strangulierenden Eingriffe und Auflagen für den Handel, für Solo-Selbstständige, Wirte und Friseure nicht allein auf das brüchige Fundament der Inzidenz-Werte gestellt werden können.“

Hohmann kritisiert Volker Bouffier und Kanzlerin Merkel dafür, dass sie nicht auf namhafte Experten gehört haben, die einen Strategiewechsel in der Corona-Politik forderten und noch immer fordern. „Die Politiker haben wider besseren Wissens Alternativen ausgeblendet und stattdessen eine ‚Alternativlosigkeit‘ des Lockdowns propagiert. Früh zeigte sich, dass Menschen in Alten- und Pflegeheimen vom Virus besonders betroffen sind. Dennoch haben die Regierenden den effektiven Schutz dieser Risikogruppen versäumt. Das musste CDU-Kanzlerin Merkel sogar selbst zugeben.“

Die AfD hingegen habe im Bundestag schon im Frühjahr 2020 Maßnahmen einer Normalisierungsstrategie ausgearbeitet und ein Ende des allgemeinen Lockdowns bei gleichzeitigem, effektivem Schutz der Risikogruppen in den Alten- und Pflegeheimen gefordert. „Hat die Furcht vor einem schlechten Kommunalwahlergebnis in Hessen Volker Bouffiers Gedanken beflügelt?“, fragt Hohmann und fügt abschließend hinzu: „Es ist zu begrüßen, dass er jetzt endlich vom Panikmache- in den Realitätsmodus zu schalten scheint.“