Historische Trockenheit in Osthessen und Deutschland

DWD meldet Rekordwert – Bauern und Versorger in Sorge

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat einen alarmierenden Rekord bekannt gegeben: Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1931 war es in Deutschland zwischen Anfang Februar und Mitte April noch nie so trocken wie 2025. In diesem Zeitraum fielen im Bundesdurchschnitt lediglich rund 40 Liter Regen pro Quadratmeter – das entspricht einem Defizit von 68 Prozent im Vergleich zur Referenzperiode 1991–2020.

Am stärksten betroffen war der Nordwesten Deutschlands, wo örtlich weniger als 35 Prozent der üblichen Regenmengen registriert wurden. Aber auch im Südosten fielen meist nur 50 bis 80 Prozent des erwarteten Niederschlags. Lediglich in wenigen Regionen wurde das langjährige Mittel annähernd erreicht. Diese extreme Trockenheit ist kein lokales Phänomen: Von den Britischen Inseln über Mitteleuropa bis ins Baltikum war es ebenfalls deutlich zu trocken. Besonders besorgniserregend: In Teilen Nord- und Mitteleuropas wurde im Februar und März stellenweise nicht einmal ein Fünftel der sonst üblichen Niederschlagsmenge gemessen.

Folgen für Landwirtschaft und Wasserversorgung

Die Auswirkungen sind bereits spürbar. Laut dem lokalen Energieversorger RhönEnergie Fulda sind die Grundwasserstände in Osthessen merklich gesunken. Die Wasserversorgung sei zwar derzeit gesichert, dennoch ruft das Unternehmen zum sparsamen Umgang mit Wasser auf – gerade mit Blick auf die bevorstehenden heißen Sommermonate. Schon kleine Maßnahmen wie kürzeres Duschen oder das Reparieren tropfender Wasserhähne könnten einen Unterschied machen.

Auch die Landwirtschaft zeigt sich besorgt: Zwar haben die warmen Temperaturen im März das Pflanzenwachstum zunächst gefördert, doch die anhaltende Trockenheit und der Wind lassen die Böden zunehmend austrocknen. Besonders Sommerungen wie Zuckerrüben und Leguminosen sind jetzt auf Regen angewiesen. Zwar sind bisher noch keine gravierenden Trockenschäden zu erkennen, doch das Risiko wächst mit jedem regenfreien Tag. Zusätzlich belastet wurde die Situation durch Nachtfrost in der vergangenen Woche. Gerade keimende Pflanzen, Obstbäume und Gemüsekulturen wie Kartoffeln könnten dadurch Schaden genommen haben. Mit Frostberegnung versuchen Landwirte, ihre Ernten zu schützen – doch ob das reicht, bleibt abzuwarten.

Hoffnung auf Regen

Laut DWD gibt es zumindest einen kleinen Hoffnungsschimmer: In den kommenden Tagen könnten regional kräftige Niederschläge einsetzen. Ob diese ausreichen, um das bisherige Defizit auszugleichen, ist jedoch ungewiss. Fest steht aber: Die Lage bleibt angespannt – für Natur, Landwirtschaft und die Wasserversorgung gleichermaßen. +++


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