Heubacher Synagoge – Ein Abend voller Klang

Kalbach-Heubach. Einen Abend voller Klang erlebten die Besucher der ehemaligen Heubacher Synagoge beim Konzert des Ensembles „Salto Vocale“. Das war nicht nur der räumlichen Nähe geschuldet, die angesichts des enormen Publikumsandrangs in dem einstigen Gottesdienstraum herrschte. Vor allem trugen dazu die bestens aufgelegten Sängerinnen und Sänger bei. Unter der Leitung von Steffen Günder zeigte der Fuldaer Chor mit seinem Programm zwischen Renaissanceliedern und Popsongs nicht nur seine enorme Vielseitigkeit, sondern erwies sich auch ein Ensemble von gleichermaßen großer Musizierfreude und Musikalität.

Der flächigen Klangfreude der frühen Vielstimmigkeit huldigte der Chor mit einem geistlichen Hymnus auf die Freude am Glauben. Dass die Freude an musikalischem Humor auch schon im 16, Jahrhundert ausgeprägt war, bewiesen er, als Esel, Hund und Kuckuck ein Stelldichein feierten. Schwelgende Romantik entfalteten die zehn Sängerinnen und Sänger in Rheinbergers „Abendlied“, aber auch in Robert Schumanns „Zigeunerleben“.

Faszinierend war für die Zuhörer, mit welch scheinbar selbstverständlicher Leichtigkeit der Chor die Wechsel der Rhythmus-, Stil- und Klangwechsel vollzog: Stets war das Ensemble gleich beim ersten Takt präsent und füllte den Raum mit wohltönendem Gesang. Und das nicht nur bei den Partien, in denen die Stimmen in kräftigem Forte erklangen, sondern auch in bezauberndem Piano. An Vielfalt herrscht kein Mangel, denn zum Repertoire gehörten immer wieder amüsante – und musikalisch herausfordernde Klassiker der „Comedian Harmonists“ wie „in der Bar zum Krokodil“ ebenso wie Stücke aus den frühen Jahren des Swing und Titel wie der „Basta“-Song „Feuerzeug“ mit Steffen Günder als Solist.

Einen besonderen Akzent setzte der Salto-Frauenchor mit dem auf Schwedisch vorgetragenen „Gabriella’s Song“. Der Hit aus dem Film „Wie im Himmel“ wird von vielen gern musiziert– leider werden die Feinheiten des Satzes so einfühlsam und klangvoll ausgedeutet. Einen besonderen Beweis ihres Könnens setzte „Salto“ mit dem Volkslied „Die Gedanken sind frei“ im mutigen Arrangement von „maybebop“.

Klar, dass so solche Darbietungen nicht ohne Zugabe enden. Und ebenso klar, dass dann nach „Oh happy Day“ immer noch niemand gehen wollte. Hartmut Zimmermann vom gastgebenden Förderverein der Landsynagoge dankte dem Chor für diesen wunderbaren, vom Kultursommer Main Kinzig Fulda gesponserten Abend, bevor sich die Musiker mit „Der Mond ist aufgegangen“ endgültig verabschiedeten. +++ fuldainfo