Hessischer Gesundheitspreis für die an der Hochschule Fulda entwickelte App „Nebolus“

Das komplette Nebolus-Team der Hochschule Fulda mit dem hessischen Sozialminister Kai Klose (3. v.l.) bei der Preisverleihung in Wiesbaden. Foto: Andreas Mann / Andreas Mann Business-Fotografie

Für seine App Nebolus ist das Team um den Fuldaer Hochschulprofessor für Gesundheitskommunikation, Professor Dr. Kevin Dadaczynski, mit dem dritten Preis beim Hessischen Gesundheitspreis 2022 ausgezeichnet worden. Sozialminister Kai Klose überreichte die Auszeichnung am heutigen Donnerstag in Schloss Biebrich in Wiesbaden.

Spielerisch zu mehr Gesundheitskompetenz

Die App unterstützt junge Menschen spielerisch dabei, ihre Fähigkeit des Findens und Umgangs mit gesundheitsbezogenen Informationen in ihrem Sozialraum, also ihre Gesundheitskompetenz zu stärken. Mit Hilfe einer Erkundungsrallye können sie die gesundheitsbezogenen Hilfs- und Unterstützungsangebote in ihrer Stadt kennenlernen und mit den lokalen Akteur*innen niedrigschwellig in Kontakt treten. Nebolus wird seit 2019 von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit gefördert. Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration ehrt mit dem Hessischen Gesundheitspreis seit 2012 Projekte, die sich in vorbildlicher Weise mit den Themen Gesundheitsförderung und Prävention befassen. Durch den Wettbewerb sollen gesundheitsförderliche Lebenswelten gestärkt, innovative Ideen der Öffentlichkeit vorgestellt und der Austausch von Erfahrungen gefördert werden. Die Jury lobte, dass mit Nebolus ein innovativer Weg der Gesundheitsförderung beschritten wurde aufgrund der digitalen Umsetzung. Zudem erfülle das Projekt die Qualitätskriterien der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung auf besondere Art und Weise. Hierzu gehöre die Partizipation von jungen Menschen, aber auch die Möglichkeit, die Rallyes an die lokalen Bedarfe anzupassen.

Orientierungshilfe im Informationsdickicht

„Zu gesundheitsbezogenen Fragen und Anliegen lassen sich binnen weniger Minuten unzählige digitale Informationen finden – neben guten und fachlich korrekten auch solche, deren Inhalt unklar, zweifelhaft oder falsch ist. Damit wird es immer schwieriger, sich im Informationsdickicht zu orientieren und angemessene Entscheidungen für die eigene Gesundheit zu treffen. Mit der App wollen wir einen Beitrag zu mehr Gesundheitskompetenz leisten“, betonte Professor Dadaczynski und fügte hinzu: „Nebolus ist das Ergebnis eines partizipativen und agilen Entwicklungsprozesses. Die Auszeichnung würdigt damit auch das Engagement der Jugendlichen und der lokalen Akteure, die an unserem Projekt mitgewirkt haben.“ Von den Jugendlichen hätten die Wissenschaftlerinnen zum Beispiel gelernt, wie wichtig eine spannende Geschichte ist, mit der sich die jungen Menschen identifizieren können. Im Mai und Juni dieses Jahres hatten mehr als 200 Schülerinnen Nebolus-Erkundungsrallyes in Fulda durchlaufen. An zwei Tagen konnten die Jugendlichen acht Facheinrichtungen und deren psychosoziale Unterstützungsangebote auf spielerische Weise kennenlernen. Die App Nebolus ist mittlerweile bundesweit verfügbar. Fachakteure aus mehr als 40 Kommunen befinden sich derzeit in unterschiedlichen Phasen der Planung und Umsetzung einer Nebolus-Rallye. Auch für die Zukunft hat sich das Projektteam viel vorgenommen. „Neben dem Aufbau von Strukturen, die die Umsetzung erleichtern, arbeiten wir daran, Nebolus in verschiedenen Sprachen zur Verfügung zu stellen. Auch sollen neue Funktionen hinzukommen, die Nebolus für alle noch interessanter machen“, so Dadaczynski.
Die Nebolus-App läuft auf Android und iOS Smartphones und kann kostenfrei bei Google Play und im App Store heruntergeladen werden.

Zur Person: Professor Dr. Kevin Dadaczynski ist seit 2018 Professor für Gesundheitskommunikation und Patienteninformation an der Hochschule Fulda. Er leitet den Studiengang Gesundheitsförderung und forscht unter anderem zu digitalen Interventionen der Gesundheitsförderung und Prävention, zu Serious Games und Gamification sowie zur Gesundheitskompetenz. +++ pm

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