Hessen: Hochwasserwellen verlagern sich

In Nord- und Osthessen sind die Wasserstände seit gestern stark angestiegen

Seit Mittwochnachmittag haben flächenhafte Niederschläge in Nord- und Mittelhessen, teilweise auch in Südhessen, zu einem deutlichen Anstieg der Wasserstände geführt. Besonders betroffen sind die Einzugsgebiete der oberen Lahn, der Fulda und ihrer Zuflüsse. Die gemessenen Niederschlagsmengen erreichten verbreitet über 30 l/m², lokal bis zu 40 l/m². In Nordhessen, besonders im Rothaargebirge, fielen größere Mengen als Schnee.

Allgemeine Hochwasserlage

Ausgehend von den Niederschlägen wurden seit gestern an insgesamt 42 Pegeln Meldestufen überschritten, davon 36 Mal die Meldestufe 1 und sechsmal die Meldestufe 2. Derzeit liegen an 18 Pegeln Meldestufenüberschreitungen vor, 16 Mal die Meldestufe 1 und zweimal die Meldestufe 2. In Nordhessen sind der Oberlauf der Fulda und ihre Zuflüsse, die Schwalm, die Werra und die Weser betroffen. In Mittelhessen führt die Lahn mit ihren Zuflüssen und die Wohra Hochwasser. In Südhessen wird an der Kinzig an einem Pegel die Meldestufe 1 erreicht.

Seit der Nacht sind an vielen Oberläufen und kleineren Gewässern bereits die Hochwasserscheitel durchgelaufen. Die Hochwasserwellen verlagern sich derzeit in die Mittelläufe der Gewässer, wo die Wasserstände weiterhin ansteigen. Die Vorhersagen zur Hochwasserentwicklung sind derzeit aufgrund der gefallenen Schneemengen und ihrer möglichen Schmelze mit Unsicherheiten bezüglich des zeitlichen Verlaufs verbunden.

In Nord- und Osthessen sind die Wasserstände seit gestern stark angestiegen. Insgesamt wurden an 23 Pegeln Meldestufen überschritten, davon an den Pegeln Bronnzell/Fulda, Hebel/Efze und Melzdorf/Haune die Meldestufe 2. Im Flussgebiet der Fulda wurden an 17 Pegeln Meldestufen erreicht, während im Werragebiet an fünf Pegeln und im Oberwesergebiet an einem Pegel Meldestufen überschritten wurden. Am heutigen Morgen haben acht Pegel die Meldestufe 1 und ein Pegel (Kämmerzell/Fulda) die Meldestufe 2 erreicht. Betroffen sind die Fulda und deren Zuflüsse sowie die Werra und Weser.

In den Zuflüssen sowie im Oberlauf der Fulda sinken die Wasserstände bereits wieder. Die Hochwasserwelle verlagert sich langsam flussabwärts. Nach derzeitigen Vorhersagen kann der Pegel Bad Hersfeld 1/Fulda in den Bereich der Meldestufe 2 kommen. Im Oberlauf der Werra sowie ihren Zuflüssen sind die Hochwasserscheitel bereits durchgelaufen. Im Mittel- und Unterlauf kann es nach derzeitigen Vorhersagen zu vereinzelten Meldestufenüberschreitungen kommen. Durch die hohen Wasserstände der Fulda und Werra kommt es auch im hessischen Weserabschnitt zu Meldestufenüberschreitungen. Bis zum Samstag steigen dort die Wasserstände an.

In Mittelhessen wurden seit gestern an 15 Pegeln Meldestufen überschritten, davon an den Pegeln Bartenhausen/Wohra, Etzelmühle/Salzböde und Gießen-Klärwerk/Lahn die Meldestufe 2. Derzeit erreichen hier sechs Pegel Hochwassermeldestufen. Die Pegel Bartenhausen/Wohra und Gießen-Klärwerk/Lahn liegen weiterhin oberhalb der Meldestufe 2. Der Wasserstand am Pegel Bartenhausen schwankt derzeit um den höchsten jemals gemessenen Wert von 300 cm. Der Pegel ist maßgeblich durch ein Rückhaltebecken beeinflusst. Die Meldestufe 1 wird an den Lahnzuflüssen Dill, Salzböde und Wieseck sowie der Lahn selbst registriert.

Die Wasserstände der Oberläufe und kleineren Gewässer sinken, im Mittellauf der Lahn wird der Hochwasserscheitel am heutigen Tag erreicht. Der Pegel Leun/Lahn wird in den Bereich der Meldestufe 2 steigen. In Südhessen wurde seit gestern dreimal die Meldestufe 1 überschritten. Derzeit befindet sich lediglich der Pegel Gelnhausen an der Kinzig oberhalb der Meldehöhe. Auch hier verlagern sich die Hochwasserscheitel in die Mittel- und Unterläufe der Gewässer. Mit weiteren Meldestufenüberschreitungen ist nicht zu rechnen. An den hessischen Abschnitten von Rhein und Main steigen die Wasserstände weiterhin an. Am Pegel Mainz/Rhein wird die Meldestufe 1 für die Nacht auf Samstag prognostiziert. An den Rheinpegeln Worms und Kaub sowie an den hessischen Mainpegeln werden derzeit keine Meldestufenüberschreitungen erwartet.

Am Pegel Rockenau/Neckar ist derzeit die Meldestufe 1 überschritten. Hier ist ab dem heutigen Vormittag mit einem sinkenden Wasserstand zu rechnen. +++

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