Der bundesweite Lehrkräftemangel stellt auch Hessen vor große Herausforderungen. Das Hessische Kultusministerium hat darauf mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket reagiert, das sowohl kurzfristige als auch langfristige Lösungen umfasst. Dabei steht die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Unterrichtsversorgung für alle Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt.
Zu Beginn des Schuljahres 2024/25 konnte Hessen einen wichtigen Schritt zur Abmilderung der Situation machen: Rund 200 pensionierte Lehrkräfte kehrten in den Schuldienst zurück, heißt es auf Anfrage von fuldainfo.de aus dem Kultusministerium. Zudem verlängerten zahlreiche Lehrkräfte ihre Dienstzeit über das reguläre Pensionsalter hinaus. Diese Maßnahmen zeigen regional jedoch unterschiedliche Wirkung, da der Bedarf an Lehrkräften von Ort zu Ort variiert.
Das Kultusministerium betont die Bedeutung der Rückkehr von Pensionärinnen und Pensionären in den Schuldienst. Ihre Erfahrung und Freude am Unterrichten seien wertvolle Ressourcen, die sich positiv auf die Schülerinnen und Schüler auswirken. Dennoch handelt es sich hier nur um eine kurzfristige Entlastung.
Langfristige Lösungen im Fokus
Um dem Lehrkräftemangel auf lange Sicht entgegenzuwirken, setzt das Ministerium auf verschiedene Strategien. Besonders im Bereich des Grundschullehramts wurden die Kapazitäten um 50 Prozent erhöht, um in den kommenden Jahren mehr junge Menschen für den Lehrerberuf zu gewinnen. Dies soll eine nachhaltige Verbesserung der Unterrichtsversorgung in der Primarstufe ermöglichen.
Auch der Quereinstieg in das Haupt- und Realschulamt sowie in den Grundschul- und Berufsschulbereich spielt eine zentrale Rolle. Personen mit Hochschulabschluss und Berufserfahrung haben die Möglichkeit, nach einem Vorbereitungsdienst als Lehrkräfte tätig zu werden. Speziell für Masterstudierende in den MINT-Fächern und Gesundheitswissenschaften gibt es finanzielle Anreize, um sie für das Lehramt zu gewinnen.
Attraktivität des Lehrerberufs steigern
Ein besonderer Fokus liegt darauf, den Lehrerberuf für noch mehr Menschen zugänglich und attraktiv zu machen. So wurde ein sogenannter "lateraler Einstieg" für Absolventinnen und Absolventen mit Universitätsabschluss eingeführt. Nach einem fachspezifischen Referendariat können sie als vollwertige Lehrkräfte arbeiten.
Um das Interesse am Lehrerberuf zu fördern, setzt das Kultusministerium auf Öffentlichkeitsarbeit. Die Kampagne „Werde Lehrer in Hessen“ und Informationsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur sollen junge Menschen für den Beruf begeistern. Aktuell sind rund 20.000 Studierende in Lehramtsstudiengängen an hessischen Universitäten eingeschrieben – eine wichtige Investition in die Zukunft.
Hoffnung auf langfristige Entlastung
Die Maßnahmen des Hessischen Kultusministeriums zeigen, dass das Thema Lehrkräftemangel ernst genommen wird. Es bleibt zu hoffen, dass diese Anstrengungen bald zu einer spürbaren Entlastung führen und der Unterricht für Hessens Schülerinnen und Schüler langfristig gesichert werden kann. +++









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