Hanauerin hat Coronavirus-Erkrankung überstanden

Auch letzte Vergleichsprobe negativ

Das Gesundheitsamt hat die Hanauerin aus der Überwachung entlassen, die vergangene Woche positiv auf die Virusinfektion Covid-19 getestet worden war. Es war der erste Coronavirus-Fall im Main-Kinzig-Kreis. Als weitere Sicherheitsvorkehrung wurden parallel dazu auch sämtliche Kontaktpersonen ermittelt und häuslich isoliert. Deren Tests auf das Virus haben bereits in den vergangenen Tagen durchweg negative Ergebnisse gezeigt.

Die Hanauerin hat die Erkrankung überstanden und ist nun zweimal in größerem Abstand auf den Coronavirus labortechnisch untersucht worden. Beide Ergebnisse fielen negativ aus. Das heißt, dass die Frau auch nicht mehr ansteckend ist und – sobald sie sich wieder gesund fühlt – ihren Alltagsdingen uneingeschränkt nachgehen kann.
Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler will das Ende dieses „Falls“ grundsätzlich nicht als Entwarnung verstanden wissen. „Die Zahl der Neuerkrankten geht nicht nur weltweit sondern auch in Deutschland und in Hessen nach wie vor nach oben. Gleichzeitig ist festzuhalten, dass parallel dazu ein Teil der vor geraumer Zeit erkrankten oder zwischenzeitlich isolierten Menschen auch wieder in den Alltag zurückgekehrt ist“, so Simmler.

Die kurz- und mittelfristige Entwicklung bei diesem Thema könne man nicht abschätzen. Man handle daher angepasst an die Situation vor Ort, und die sei derzeit im Main-Kinzig-Kreis bei weitem nicht vergleichbar mit der in Nordrhein-Westfalen oder gar in italienischen Provinzen, stellte Simmler klar. Stand Mittwoch gibt es nur diesen einen labortechnisch-sicher diagnostizierten Fall, eine Übertragung auf weitere Personen, ausgehend von dieser Frau, konnte mit höchster Wahrscheinlichkeit aufgrund der getroffenen Maßnahmen verhindert werden. „Dennoch kann sich die Lage jeden Tag ändern, neue Fälle können auftreten. Auch darauf sind wir mit unserem Gesundheitsamt vorbereitet und wir werden als Kreis unverzüglich die Öffentlichkeit informieren“, erklärte Simmler.

In der Bevölkerung treten rund um die neuartige Virusinfektion immer wieder neue Fragen auf. Das zeigt nicht zuletzt die ungebrochen hohe Zahl von über 100 Anrufen am Bürgertelefon. Der Main-Kinzig-Kreis informiert selbst auf diesem und vielen weiteren Kanälen tagesaktuell. Susanne Simmler wiederum hat in den vergangenen Tagen alle Verwaltungen im Kreisgebiet und im Speziellen den Magistrat der Stadt Hanau über den bestätigten Fall von Covid-19 im Stadtgebiet umgehend in Kenntnis gesetzt und über die Maßnahmen auf dem Laufenden gehalten. Gleichzeitig war die Gesundheitsdezernentin auch mehrfach in Hanau, um Fragen aus dem Stadtgebiet direkt vor Ort zu beantworten.

Dazu gehörte die gemeinsame Abwägung rund um ein geplantes Benefizkonzert, das am vergangenen Samstag hätte stattfinden sollen. Der Oberbürgermeister, die Erste Kreisbeigeordnete sowie Fachleute hatten noch am Tag des Bekanntwerdens dieses ersten Coronavirus-Falls über die Lage und die anstehenden Veranstaltungen beraten und das Für und Wider einer Absage sensibel abgewogen. Die Stadt Hanau hatte daraufhin entschieden, das Konzert am Samstag abzusagen und zu verschieben. „Ich habe Respekt vor dieser Entscheidung, die sich die Stadt sicher nicht leicht gemacht hat. Aber sie hat die vielen Faktoren, die vor Ort über Corona hinaus eine Rolle gespielt haben, verantwortungsvoll einberechnet“, sagte Simmler.

Das Gesundheitsamt ist mit dem Thema Coronavirus unabhängig davon weiter intensiv beschäftigt. Die Beprobung, das Monitoring sowie die Begleitung von Verdachtsfällen gehen weiter, ebenso wie die Beratung und Aufklärung. Das Bürgertelefon unterstützt die Amtsärzte dabei. In den ersten sieben Tagen dieses telefonischen Zusatzservices haben schon mehr als 800 Bürgerinnen und Bürger ihre Anliegen vorgetragen.

„Mit jeder neuen Eilmeldung über die Nachrichtenticker ergeben sich für die Menschen neue Schwerpunktthemen in Bezug auf sich oder ihr privates Umfeld, mit denen sie sich ans Bürgertelefon wenden“, gab Susanne Simmler einen Einblick in die thematische Bandbreite: vom ersten Fall im Main-Kinzig-Kreis über die möglichen Folgen für die heimische Wirtschaft bis hin zu den Entwicklungen in Italien. Immer wieder erreicht den Kreis auch die Forderung nach einer vorsorglichen, massenhaften Testung auf eine Coronavirus-Infektion. Das Gesundheitsamt hält sich hier an die Empfehlung des Robert-Koch-Instituts, gerade auch im Umgang mit Rückkehrern aus Risikogebieten, heißt es in der Mitteilung.