Häusliche Gewalt: Hamburg bucht erste Pension für betroffene Frauen

Hamburg bereitet sich darauf vor, dass in der Coronakrise mehr Platz in Frauenhäusern benötigt wird. Die Stadt sucht in allen Bezirken nach Unterkünften und hat bereits eine derzeit geschlossene kleine Pension gebucht, berichtet der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe. „Wir schaffen durch Sicherung zusätzlicher Räumlichkeiten Kapazitäten“, bestätigt Familiensenatorin Melanie Leonhard (SPD). Zwar gibt es in der Hansestadt bisher keine Hinweise darauf, dass häusliche Gewalt wegen der Ausgangsbeschränkungen zugenommen hat. Auch das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ registriert kein Plus an Anrufen. Doch Hamburg rüstet sich für zwei Szenarien: einerseits für einen Infektionsfall in einem der fünf bestehenden Frauenhäuser, die stark ausgelastet sind und deshalb nur schwer Betroffene isolieren könnten. Andererseits will die Senatorin gewappnet sein, falls die Gewalt daheim wirklich zunimmt. Das fürchtet nämlich die Polizei. In einem internen Papier der Bund-Länder-AG Kripo heißt es, die Maßnahmen gegen das Coronavirus führten zu einer „deutlichen Zunahme negativer Stressfaktoren“ wie etwa drohende Arbeitslosigkeit. Darunter leide die „Selbstkontrolle“. Kurz- wie mittelfristig müsse „mit einer Zunahme von (sexueller) Gewalt in Familien und Beziehungen gerechnet werden“. +++

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen